Englische Ausgabe von Magnus Olofsson.

Deutsche Übersetzung von Thomas Albrecht.

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Indelta und Värvade Regimenter

während der napoleonischen Kriege

Einführung

 

Bei Ausbruch der napoleonischen Kriege war Schweden, einmal eine Große Macht, politisch sowie wirtschaftlich nur eine mittelmäßige Macht im Spiel der europäischen Macht-Politik. Mit einer Bevölkerung von nur 3.4 Millionen, eingeschlossen Finnland und das schwedische Pommern - die öffentlichen Finanzen beruhten fast allein auf einen schwachen landwirtschaftlichen Sektor - wäre es sicher in Schwedens bestem Interesse gewesen, der riesigen Feuersbrunst fern zu bleiben, die den europäischen Kontinent in den Jahren 1805 bis 1815 überflutete. Das sollte nicht sein. Schweden sollte mit nicht weniger als vier Kampagnen an den napoleonischen Kriege teilnehmen, und selbst wenn die beteiligten Kräfte sowie die in den Feldzügen ertragenen Unfälle, im Vergleich zu denjenigen der Großen Mächten der Zeit, für Schweden klein waren, bedeuteten sie ein beträchtliches Engagement sowohl an Geld als auch an Menschen und brachten das Land an den Rand der Zerstörung.

Bei zwei dieser Kampagnen, dem possenhaften kleinen Krieg gegen Frankreich im schwedischen Pommern in den Jahren 1805 - 1807, und dem epischen Kampf gegen Russland und Dänemark-Norwegen 1808 – 1809, wurde allein wegen der Unfähigkeit und störrischen Absurdität des Königs Gustav Adolph IV. (1792 - 1809) gekämpft.

Am Anfang behielt Gustav klug Schweden aus den revolutionären Kriegen raus und schloss sich der bewaffneten Neutralität mit Dänemark und Russland 1800 an. Aber seine Meinung änderte sich nach der Verhaftung und Hinrichtung des duc d'Enghien 1804. Dieses Ereignis brachte Gustav dazu, Napoleon als das leibhaftige Übel und einen zu jeder abscheulichen Tat fähigen Mann anzusehen, der die rechtschaffenen Herrscher und nobles des alten Regimes stürzen wollte. Nach der Hinrichtung des d'Enghien konnten keine politischen Interessen oder die geringfügigen Mittel seines Landes Gustav hindern, gegen Napoleon zu kämpfen.

So schloss sich Schweden der dritten Koalition an und sandte eine Feldarmee nach Pommern, um der verbündeten Sache zu dienen. Das führte zur ersten Kampagne, in der die schwedische Armee während der napoleonischen Kriege kämpfen sollte. Der Pommersche Feldzug von 1805 bis 1807, in dem Gustav jede militärische und diplomatische Bewegung verpfuschte. Er hatte keinen Einfluss überhaupt auf den Feldzug, der zur gleichen Zeit auf dem Kontinent stattfand. Nach dem Vertrag von Tilsit zwischen Napoleon und dem Zaren Alexander wurde die schwedische Position im Pommern unhaltbar, die Provinz wurde evakuiert und die Franzosen besetzten das Gebiet.

Da Gustav sich weigerte sich mit seinem Gegner zu einigen, forderte Napoleon Russland und Dänemark im Jahr 1808 auf, den Krieg gegen Schweden zu erklären. Diese Koalition erwies sich als zu viel für Schwedens magere Mittel. Trotz heroischer Anstrengungen von der Armee, die schreckliche Unfälle ertrug, wurde der Krieg verloren und Finnland musste den Russen übergeben werden. Gustav, dessen militärische Unfähigkeit alles erschwerte, musste sich nie mit den Russen und den Dänen selbst einigen. Im Frühling 1809 wurde er, ein halbes Jahr bevor die Friedensverträge unterzeichnet wurden, durch einen militärischen Staatsstreich aus der Macht vertrieben. So waren die Jahre 1808 und 1809 eine nationale Katastrophe für Schweden. Die öffentlichen Finanzen fast Bankrott, der König vertrieben und ein Drittel des Landes sowie ein Viertel der Bevölkerung verloren.

Gustav wurde auf dem Thron von seinem gebrechlichen alten Onkel, Carl XIII. (1809 - 1818), ersetzt. Carl war kinderlos und nach einigen seltsamen Ereignissen, der in Ungnade gefallene französische Marschall Jean Baptist Bernadotte von ihm adoptiert und 1810 zum Kronprinzen von Schweden gemacht. Bald wurde Bernadotte zum Generalissimus über die Streitkräfte befördert und wurde de Facto der Herrscher Schwedens. Die politische und militärische Elite Schwedens hoffte, dass Sich Bernadotte Napoleon beim Krieg gegen Russland anschließen würde, um Finnland zurück zu gewinnen. Klug wie er war beschloss er aber, gegen seinen alten Meister zu kämpfen und schloss sich der verbündeten Allianz an. So kam Schweden zu seinem dritten Feldzug in den Napoleonischen Kriegen. Gegen Frankreich, 1813 – 1814, neben Österreich, Großbritannien, Preußen und Russland. Zahlung für diese Dienstleistungen von Bernadotte war das mit Napoleon verbündeten Norwegen. Nachdem sich Napoleon 1814 ergeben hatte, nahm die schwedische Armee an seinem vierten und letzten Feldzug in den napoleonischen Kriegen teil: die Eroberung Norwegens 1814. So löste Bernadotte wirklich Schwedens Glücke ein, und machte den Verlust Finnlands wett, obwohl das nicht der ursprünglich erhoffte Weg war, von denen die ihm zur Macht verhalfen. (Wikander, passim.)

Hier soll die Organisation und Stärke der schwedischen Armee während der napoleonischen Kriege erläutert werden. Das ist ein dunkles Thema und wenig bekannt außerhalb Schwedens. Keine Überraschung bei Schwedens Randteilnahme in den Napoleonischen Kriegen und dem Problem der Sprache. Während der Ehrgeiz hier ist, sowohl genau im Detail als auch abgeschlossen in den Bereich zu sein, muss es verstanden werden, dass Beschränkungen des Raums, Zeit und ein Mangel an Verweisungen auf vielen Themen bedeutet haben, dass Vereinfachungen gemacht worden sind, und dass einige Themen nur oberflächlich behandelt worden sind.

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Reguläre Armeeeinheiten im Jahre 1805

 

Die regulären Einheiten der schwedischen Armee und ihre Nummern-Stärke sowie die Kompanien (oder Schwadron) während der Napoleonischen Kriege werden in den Tabellen unten gezeigt. Beginnend mit der Zusammensetzung der Armee am Anfang des Jahres1805.  Um es übersichtlicher zu gestalten werden die schwedischen und finnischen Regimenter getrennt aufgezeigt. Tatsächlich war die finnische Armee von den schwedischen Kräften halb unabhängig. Sie hatten unter anderem einen eigenen General-en-Chef und Inspektor der Infanterie und Kavallerie sowie eigene Uniformen. Ebenso zum besseren Verständnis wurden in der Tabelle die Infanterie, Kavallerie und Artillerie getrennt. Eine Trennung gibt es auch zwischen den indelta und värvade Einheiten.

Bei den indelta Einheiten von 1805 muss angemerkt werden, dass seit dem Beginn im Jahre 1690 das  indelningsverk wenig Änderung gesehen hatte. Vom Anfang an wurden bei den indelta Einheiten - mit Ausnahme vom Leibregiment zu Pferd und den Leibdragonern - unveränderlich der Name der Landschaft oder des Bezirks gegeben in dem sie aufgestellt waren. So werden sie auch manchmal "Landschaftsregimenter" (landskapsregementen) genannt. Diese Praxis der Namensgebung geht auf Gustav Adolph in den 1620er und 1630er Jahren zurück. Die meisten nationalen Kavallerie und Infanterie-Einheiten welche während der Regierung von Gustav geschaffen wurden, sind in den 1680er Jahren verwendet worden, um die neuen indelta Einheiten zu schaffen. So konnten 1805 die meisten indelta Einheiten auf fast 200 Jahre Regimentsgeschichte zurück blicken.

Mit Ausnahme von den größeren, zehn Kompanien starken Nerike och Vermlands Regiment, hatten die Infanterie Regimenter eine Nummern-Stärke zwischen 1000 und 1200 Männern. Sie waren in acht Kompanien organisiert. Ein Bataillon hatte vier Kompanien. Die Kavallerie und Dragoner-Regimenter hatten eine Nummern-Stärke von 1000 Mann in acht Schwadron. Ausnahmen bildeten das größere Leibregiment zu Pferd und die kleine Jemtlands Pferdejägerschwadron. Anhand der Tabellen sieht man gleich, dass diese Generalisationen nicht ganz wahr ist - weder für die schwedische noch für die finnische Armee. Diese Abweichungen sind größtenteils durch Änderungen im 18. Jahrhunderts entstanden, von dem die wichtigsten hier beschrieben werden.

Die erste Hauptüberholung des indelningsverk fand 1791, grob ein Jahrhundert nach ihrem Aufbau, statt. Der Krieg mit Russland 1788 – 1790 hatte gezeigt, dass die Kavallerie Einheiten der indelta Armee übergroß waren und besonders im bewaldeten Finnland nicht effektiv eingesetzt werden konnten. Die leichte Infanterie wurde mehr und mehr zur wichtigsten Kampfkraft. Deshalb wurde in mehrere Kavallerie Regimenter zu Infanterie Regimentern umgewandelt. Das bedeutete, dass es nun rusthålls Infanterie Regimenter gab. Jene Bauern, die jetzt abgesessene Einheiten unterstützten, mussten eine Gebühr der Krone bezahlen zur Kompensation der nun geringeren Kosten für einen Infanteristen.

Bei der Reform von 1791 wurden nahezu 2000 Reitern von drei indelta Kavallerie Regimentern zu Infanteristen umgewandelt. Das Leibregiment zu Pferd, das älteste und auch größte indelta Kavallerie Regiment mit einer Stärke von 1505 Mann in zwölf Schwadron, wurde in drei gleich große Einheiten gespalten. Eine davon wurde zu einer Infanterie Einheit umgewandelt. Nach einigen weiteren Reorganisationen und mehreren Namensänderungen vor 1805 wurden diese drei Regimenter die Leibregiment Brigade, nämlich Leibregiment Brigade Kürassier Corps, Leibregiment Brigade Husaren Corps und Leibregimentbrigade Grenadier Corps. Das fünfhundert Mann starke Grenadiercorps ist eines der ältesten indelta Infanterie Regimenter.

Auch abgesessen war das zweit älteste Kavallerie-Regiment, das Östgöta Kavallerie Regiment. Dieses wurde zusammen mit dem ebenfalls sehr alten indelta Infanterie Regiment, dem Östgöta Regiment, zum Leibgrenadier Regiment umbenannt. Das schuf ein doppelt großes Grenadier Regiment. Es war das größte Infanterie Regiment, welches in der schwedischen Armee während der napoleonischen Periode Dienst tat. Es sollte erwähnt werden, dass die alten Infanterie und Kavallerie Teile dieser Einheit zu verschiedenen Verwaltungsabteilungen, also rotehåll und rusthåll, gehörten. Schließlich saßen auch die letzten 400 Nummern (Mann) der Bohuslän Dragoner ab. 504 Mann dieses Regimentes dienten bereits als Infanteristen. Das Regiment wurde in Bohuslän Regiment umbenannt. So verwandelte die 1791er Reform 1900 Kavalleristen zur Infanterie, von denen nicht weniger als 1500 Grenadiere wurden. (Grill, Seiten 39, 103, 113-114, 122, 150, 224)

Ursprünglich wurden die geworbenen Regimenter entweder "Garde" oder "Leibregiment" genannt oder sie bekamen den Namen ihres Obersten. Das war auch zu den napoleonischen Kriegen so, obwohl einige Regimenter auch Landschaftsnamen hatten - eine neue Praxis aus den 1780er und 1790er Jahren. Die geworbenen Einheiten hatten keine standardisierte Errichtung wie die indelta und waren organisatorisch nicht so stabil. Häufige Änderungen von Namen waren üblich und einige Regimenter wurden aufgelöst und neu geschaffen während der Periode.

1805 gab es drei Garde Regimenter: Svea Leibgarde, Göta Garde Regiment und das finnische Garde Regiment. Beim ersten kann man den Ursprung bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts verfolgen, während die zwei letzteren aus dem 18. Jahrhundert stammen. Traditionell wurden die Garde Regimenter in Stockholm aufgestellt.

Die geworbene Infanterie, die zum schwedischen Teil der Armee gehört, schloss des Königs eigenes geworbenes Regiment, das Leibregiment der Königin und das Engelbrechtsche Regiment ein. Die letzten beiden Regimenter waren in Stralsund, schwedisch Pommern, stationiert. Viele Rekruten dieser Regimenter hatten die deutsche Staatsbürgerschaft. Sie wurden daher auch manchmal „die deutschen Regimenter“ genannt. Diese drei Regimenter wurden alle während des 18. Jahrhunderts ausgehoben.

Das geworbene Jäger Bataillon im schwedischen Teil der Armee - diente nicht als Garnisontruppe. Vom sozialen Standpunkt und dem Landschaftsnamen war es eher ein indelta Regiment. Es war in der Ausbildung und dem Dienst mehr mit Vermlands Feldjäger Bataillon verwandt mit dem Unterschied, dass sie Sold erhielten und in der Friedenszeit Handwerker oder Landarbeiter anstatt Bauern waren. Alle nicht garnisonierten geworbenen Regimenter gehörten zur leichte Infanterie oder - auf Schwedisch - jägare (Jäger; d. h.. leichte Infanterie oder chasseurs). Sie werden mit '*' in den Tabellen unten gekennzeichnet.

Die geworbene Kavallerie schloss auch das leichte Leibdragoner Regiment und das berühmte Mörner Husaren Regiment ein. Das einzige Kavallerie Regiment in der schwedischen Armee, welches eine richtige Auslese war. (Nicht umsonst begann Marschall Blücher seine militärische Karriere bei den Mörner Husaren!). Beide Regimenter waren ziemlich junge Einheiten in der schwedischen Armee. Sie wurden erst in der Mitte 18. Jahrhunderts aufgestellt. (Sveriges Krig, vol. 1 pp.148-154)

Die Artillerie Regimenter wurden 1794 geschaffen, als das einzige vorhandene und sehr große Artillerie Regiment in vier neue gespalten wurde. Drei davon gehörten zur schwedischen Armee: das Svea, das Göta und Vendes Artillerie Regiment. (Sveriges Krig, vol. 1, pp.154-156)

Beachten Sie bitte, dass alle Regimenter die mit '*' in den Tabellen gekennzeichnet wurden, nicht garnisonierte Einheiten vom geworbenen Typ sind. Kompanien, Schwadron oder Nummern Stärke in Klammern waren in Friedenszeiten freigestellt und wurden zu Kriegszeiten eingezogen. Es sollte auch bemerkt werden, dass die "Nummern Stärke" einer Einheit nicht das ganze Personal war, sondern nur Mannschaft und Unteroffiziere. Die gesamt Zahl eines Regimentes errechnete sich aus der Nummern Stärke plus Offiziere und anderes Personal. Bei den värvade Einheiten waren Offiziere, Regimentsband, Handwerker und Verwaltungspersonal vorgesehen, aber sie sind in der Nummern Stärke nicht mit eingerechnet. Bei den indelta Einheiten waren Offiziere und NCOs als ein Teil des "wahren" indelningsverk wie oben beschrieben, vorgesehen. Die ursprünglichen Regulierungen des indelningsverk schlossen jedoch Regimentsband, Handwerker und Verwaltungspersonal  offiziell nicht ein. Durch die napoleonischen Kriege war es üblich, einen Teil der Nummern Stärke beiseite zu legen, um solches Personal zu unterstützen. So hatten indelta Einheiten weniger Mannschaften und Unteroffiziere, als ihre Nummern Stärke anzeigt.

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Die schwedische Armee im Jahre 1805
Name des

Regiments und Typ

Kompanie Nummern-

Stärke

Name des

Regiments und Typ

Kompanie

Schwadron

Nummern-

stärke

Indelta Infanterie

Regimenter

- - Indelta Kavallerie

Regimenter

- -
Leibregiment Brigade

Grenadier Corps

4 500 Leibregiment Brigade

Kürassier Corps

4 505
Leibgrenadierregiment

rothålls Abteilung

8 1200 Leibregiment Brigade

Husaren Corps

8 500
Leibgrenadierregiment

rusthålls Abteilung

8 1000 Västgöta

Dragoner Regiment

8 1000
Uplands Regiment 8 1200 Smålands

Dragoner Regiment

8 600

(400)

Skaraborgs Regiment 8 1200 Skåne

Dragoner Regiment

8 1000
Södermanlands

Regiment

8 1200 Skåne

Karabinier Regiment

8 1000
Kronobergs Regiment 8 1100 Jemtlands

Pferdejäger Schwadron

1 100
Jönköpings Regiment 8 1100 - - -
Dalregiment 8 1200 Värvade Kavallerie

Regimenter

- -
Helsinge Regiment 8 1200 Leichtes

Leibdragoner Regiment

6 300
Elfsborg Regiment 8 1200 Mörners

Husaren Regiment

8 400
Vestgötadals Regiment 8 1200 - - -
Bohuslän Regiment 8 904 Artillerie

Regimenter

(alle Värvade)

- -
Västmanlands

Regiment

8 1200 Svea

Artillerie Regiment

13 1040
Vesterbottens

Regiment

8 1056 Göta

Artilerie Regiment

16 1305
Kalmar Regiment 8 1100 Vendes

Artillerie Regiment

9 720
Nerike und Värmlands

Regiment

10 1674 - - -
Jämtlands Regiment 8 1048 - - -
- - - - - -
Värvade Infanterie

Regimenter

- - - - -
Svea Leibgarde 10 1200 - - -
Göta Garderegiment 10 1200 - - -
Finnisches

Garderegiment

6 600 - - -
Des Königs eigenes

geworbenes Regiment

11 1000 - - -
Der Königin (Drottning)

Leibregiment

12 1200 - - -
Engelbrechtsches

Regiment

12 1200 - - -
Vermlands

Feldjägerbataillon *

3 300 - - -

Der größte Teil von dem was oben über die schwedische Armee oben gesagt worden ist, gilt auch für die finnischen Regimenter - sowohl in Bezug auf die Namen als auch auf die Errichtung. Der Hauptunterschied bestand darin, dass die Zession des Landes nach Russland während des 18. Jahrhunderts zum Verschwinden von einigen Einheiten und der Verminderung der Kraft von anderen geführt hatte. Die Verminderung der finnischen Kavallerie Regimenter Anfang 1791 war noch drastischer als die in Schweden. Mehr als zwei Drittel der Kavallerie wurde zur Infanterie umgewandelt. Die zwei ältesten finnischen Infanterie Einheiten, Åbo Län und Björneborgs Regiment, erhielten je ein 500 Mann starkes rusthålls Bataillon vom alten Leibdragoner Regiment welches damit aufhörte zu existieren. Das drittälteste Regiment, das Tavastehus Regiment, erhielt ein 500 Mann starkes Jägare Bataillon von den Nyland Dragonern. So hatten diese drei Regimenter je zwölf Kompanien, also drei Bataillone.

Die Reste des Regiments, welche nach Russland 1743 übrig geblieben waren (der Großteil des Regiments ist dort geblieben), bildeten das winzige Nyland Jägare Bataillon. Zur Verstärkung erhielt es einen Teil der Nyland Dragoner. Diese Soldaten wurden aber 1803 an ihre alte Einheit zurückgegeben, als man festgestellt hatte, dass das verkleinern der finnischen Kavallerie ein bisschen zu drastisch gewesen war. Im Unterschied zu den oben erwähnten abgesessenen Einheiten Nylands sind die Jäger mit ihrem Namensvetter, Nylands Infanterie, nicht zusammen geschlossen worden. Sie bildeten ein eigene Einheit. (Aminoff, p.259, Sveriges Krig, vol. 1, pp.132-135).

Das Kajana Bataillon war eine etwas kuriose Einheit, die jüngste indelta Einheit 1805. Sie wurde erhoben in den 1780er und 1790er Jahren. Nur 356 seiner Nummernstärke waren wahre indelta Soldaten und der Rest waren 355 Milizsoldaten (lantvärn). Die meisten seiner Soldaten und eine seiner vier Kompanien bestanden nur auf dem Papier. Diese wurden nur in Kriegszeiten erhoben. (Sveriges Krig, vol. 1, pp.136-139).

Über die geworbenen Regimenter der finnischen Armee gibt es wenig zu sagen. Enkedrottningens Leibregiment (das Leibregiment der Königin Witwe), das Jägerhornska Regiment und das Adlercreutzska Regiment waren Garnisoneinheiten. Die beiden ersten datierten vom frühen oder Mitte des 18. Jahrhunderts und das letztere wurde 1803 erhobenen.  Das Savolaks Jägerregiment und Karelska Jägercorps waren vom neueren Nichtgarnisonstyp. Leichte Infanterie Einheiten mit Landschaftsnamen, erhoben gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Es gab keine geworbene Kavallerie in Finnland aber das finnische Artillerie-Regiment war värvat. (Aminoff, Seiten 63, 134, 237, Sveriges Krig, vol. 1, pp.159-161, 163).

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Die finnische Armee im Jahre 1805
Name des

Regiments und Typ

Kompanie Nummern-

Stärke

Name des

Regiments und Typ

Kompanie

Schwadron

Nummern-

Stärke

Indelta Infanterie

Regimenter

- - Värvade Infanterie

Regimenter

- -
Åbo läns Regiment 8 1025 Enkedrottnings Regiment

(Königin Wittwe)

8 800
Åbo läns Regiment

Rusthålls Bataillon

4 500 Jägerhornska Regiment 8 800
Björneborgs

Regiment

8 1025 Savolaks

Jäger Regiment *

10 1330
Björneborgs Regiment

Rusthålls Bataillon

4 500 Karelska

Jäger Corps *

4 400
Tavastehus Regiment 8 1025 Adlercreutzska

Regiment

13 2000
Tavastehus Regiment

Jäger Bataillon

4 500 Kavallerie

Regimenter

(alle Indelta)

- -
Savolaks Infanterie

Regiment

8 954 Karelska

Dragoner Corps

2 200
Nylands Infanterie

Regiment

8 1025 Nylands

Dragoner Regiment

8 550
Nylands Jäger

Bataillon

1 92 Artillerie

Regiment

(värvade)

- -
Österbottens Regiment 8 1197 finnisches

Artillerie Regiment

10 800
Kajana Bataillon 3 (1) 186 (525) - - -

So hatte der schwedische Teil der Armee Anfang 1805 (einschließlich der Nummern, die nur in der Kriegszeit erhoben wurden) eine Nummern Stärke von 35.852. Davon gehörten 26.982 Nummern zur Infanterie (20.282 indelta, 6.700 värvade), 5.805 zur Kavallerie (5.105 indelta, 700 värvade) und 3.065 zur Artillerie (alle värvade). Der schwedische Teil der Regimenter hatte 25.387 Indelta Nummern und 10.465 Värvade Nummern. Der finnische Teil der Armee (einschließlich jener Nummern, die nur in der Kriegszeit erhoben wurden) hatte eine Nummern Stärke von 15.434. Davon gehörten 13.884 zur Infanterie (8.554 indelta, 5.330 värvade), 750 zur Kavallerie (alle indelta), und 800 zur Artillerie (alle värvade). Die finnische Armee hatte also 9.304 Indelta Nummern und 6.130 Värvade Nummern. Die ganze Armee hatte eine Gesamtnummern Stärke von 51.286. Davon waren 40.866 Nummern Infanterie (28.836 indelta, 12.030 värvade), 6.555 Nummern Kavallerie (5.855 indelta, 700 värvade), und 3.865 Nummern Artillerie (alle värvade). Die ganze Armee hatte also 34.691 Indelta Nummern und 16.595 Värvade Nummern ein.

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Reguläre Armeeeinheiten 1805 - 1808

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Während dieser Jahre gab es ein paar Änderungen bei den Namen als auch der Errichtung von mehreren Einheiten. Die Änderungen welcher die schwedische und finnische Armee im Frühling 1808, kurz nach dem Ausbruch des Krieges gegen Russland und Dänemark/ Norwegen unterzogen wurden, zeigen die Tabellen unten. Im schwedischen Teil des indelningsverk wurde als einzige Änderung am 21. Juni 1806 das Skånska Dragoner Regiment zu  Skånska Husaren Regiment umbenannt. (Sveriges Krig, vol. 1, p.128) Im selben Sommer wurde die värvade Infanterie aus Finanzgründen gekürzt. Bei der Svea Leibgarde wurde die Nummern Stärke von 1200 auf 600 und kurz Zeit später auf 534 gekürzt und bekam nun den Namen zu Leibgarde zu Fuß. Die anderen Garde Regimenter wurden zur gleichen Zeit reorganisiert. Die Stärke des Göta Garderegimentes wurde von 1200 auf 533 gekürzt und wurde in Svenska Garderegiment umbenannt. Das Finska Garderegiment behielt seinen Namen und wurde zuerst auf 400 Soldaten verkleinert jedoch bald wieder auf 533 vergrößert. Alle drei Einheiten behielten ihre alte Zahl von Kompanien. (Bergenstråhle 1907, Seiten 64, 67 und 73, Historiska upplysningar, p.365, Sveriges Krig, vol. 1, pp.150-151).

Ebenfalls wurde ein Teil von des Koenigs eigenem geworbenen Regiment im Sommer 1806 entlassen. Zuerst wurde die Nummern Stärke auf 500 beschnitten, kurze Zeit später jedoch wieder auf 800 vergrößert. Das Regiment war nach der Umstrukturierung auf zehn Kompanien verteilt. 1807 wurde die Nummern Stärke vom Königin Leibregiment sowie vom Engelbrechtenska Regiment von 1200 auf 600 Männer halbiert. Die Zahl der Kompanien blieben gleich. (Sveriges Krig, vol. 1, pp.151-152).

Im Frühling 1807, während der Pommerschen Kampagne, wurde ein neues geworbenes Regiment ausgehoben - Le Régiment du Roi, zweifellos die eigenartigste Einheit welche in der schwedischen Armee während der napoleonischen Kriege Dienst tat. Die Idee dieses Regiment zu bilden stammte von König Gustav. Er war der Meinung das es noch viele rechtschaffene Soldaten in der französischen Armee gab, die den Bourbonen gegenüber loyal waren und gegen Napoleon kämpfen wollten. Ein Manifest wurde deshalb in das französische Armeelager geschmuggelt. In diesem wurden nicht nur gute Bezahlung und Dienstbedingungen versprochen, sondern auch die Möglichkeit für eine rechtschaffene Sache zu kämpfen und dadurch ihre Seelen für der Ewigkeit unsterblich zu machen! Der Umfang von Gustavs Wahnvorstellungen kann in den nur ungefähr einhundert Franzosen gesehen werden, welche sich jemals dem Le-Regiment du Roi anschlossen. Es hatte 1808 eine Nummern Stärke von 105 Männern in einer Kompanie. (Björlin 1882, pp.196-197, Sveriges Krig, vol. 1, p.153).

1806 wurde die Schwadron Jäger zu Pferd bei den leichten Leib Dragonern in gewöhnliche Dragoner umgewandelt und am 9. Juni wurde das Regiment zu Leibgarde zu Pferd umbenannt. Am 1. August wurde die Schwadron Stärke auf 70 vergrößert. Das Regiment hatte nun eine Nummern Stärke von 420. (Björnstjerna p.29) Im selben Jahr, 1806, wurde beim Mörner Husaren Regiment die Größe der Schwadron auf 75 erhöht, und hatte jetzt eine Nummern Stärke von 600. (Sveriges Krig, vol. 1, p.154).

Im Herbst 1807 wurden die Batterien von Vendes Artillerie, welches traditionell in Stralsund garnisoniert war, nach Schweden überführt. Dort wurde es um zwei Batterien verkleinert, da die Kriegsverluste hoch waren und Schwierigkeiten bestanden, Rekruten zu finden.(Scheutz, p.119)

Die Stärke vom Svea und Göta Artillerie-Regimenten blieben unverändert.

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Die schwedische Armee im Jahre 1808

(Die Pfeile (< >) weisen auf Änderungen der Kompanien/Schwadron und/oder Nummernstärke hin)

Name des

Regiments und Typ

Kompanie Nummern-

Stärke

Name des

Regiments und Typ

Kompanie

Schwadron

Nummern-

Stärke

Indelta Infanterie

Regimenter

- - Indelta Kavallerie

Regimenter

- -
Leibregiment Brigade

Grenadier Corps

4 500 Leibregiment Brigade

Kürassier Corps

4 505
Leibgrenadier Regiment

rothålls Abteilung

8 1200 Leibregiment Brigade

Husaren Corp

8 500
Leibgrenadier Regiment

rusthûlls Abteilung

8 1000 Västgöta

Dragoner Regiment

8 1000
Uplands Regiment 8 1200 Smålands

Dragoner Regiment

8 600 (400)
Skaraborgs Regiment 8 1200 Skåne

Husaren Regiment

8 1000
Södermanlands

Regiment

8 1200 Skåne

Karabinier Regiment

8 1000
Kronobergs Regiment 8 1100 Jämtlands

Pferdejäger Schwadron

1 100
Jönköpings Regiment 8 1100 - - -
Dal Regiment 8 1200 Värvade Kavallerie

Regimenter

- -
Helsinge Regiment 8 1200 Leibgarde zu Pferd 6 420
Elfsborg Regiment 8 1200 Mörners

Husaren Regiment

8 600
Vestgötadals

Regiment

8 1200 - - -
Bohuslän Regimennt 8 904 Atillerie

Regimenter

(alle värvade)

- -
Västmanlands

Regiment

8 1200 Svea

Artillerie Regiment

13 1040
Vesterbottens

Regiment

8 1056 Göta

Artierie Regiment

16 1305
Kalmar Regiment 8 1100 Vendes

Artillerie Regiment

> 7 > 560
Nerike und Värmlands

Regiment

- 1674 - - -
Jämtlands Regiment 8 1048 - - -
Värvade Infanterie

Regimenter

- - - - -
Leibgarde zu Fuß 10 > 534 - - -
Schwedisches

Garde Regiment

10 > 533 - - -
Finnisches

Garde Regiment

6 > 533 - - -
Des Königs eigenes

geworbenes Regiment

> 10 > 800 - - -
Der Königin (Drottning)

Leibregment

12 > 600 - - -
Engelbrechtsches

Regiment

12 > 600 - - -
Värmlands

Fedjäger Bataillon *

3 300 - - -
Regiment du Roi 1 105 - - -

Bei Ausbruch des Krieges 1808 befand sich das finnische indelningsverk gerade in der  Reorganisation. Seit der Errichtung des indelningsverk waren die kultivierten Gebiete in Finnland beträchtlich gewachsen und das bedeutete, dass es viel weniger Soldaten unterstützte als es konnte. Wenn die Reform vollendet wäre, wären nicht weniger als 2.494 Infanteristen zur finnischen Armee hinzugefügt worden. Als der Krieg ausbrach, war die Reform in der Landschaft Österbotten nur halb vollendet und in den anderen Landschaften hatte sie noch  nicht begonnen. In der Landschaft Österbotten wären nicht weniger als 1031 Soldaten in dieser Reform gewonnen worden. Der ursprüngliche Plan verlangte, dass diese zu dem alten Österbotten  Regiment hinzugefügt werden sollten. Daraus sollten dann zwei vollständige Regimenter reorganisiert werden. Durch den Krieg wurde diese Reform nie vollendet. Es wurden jedoch die 1031 Soldaten zum Teil am Anfang und zum Teil in den ersten drei Monaten des Krieges rekrutiert. Sie kamen in zwei neue indelta Einheiten: Das Vasa Regiment, organisiert in zwei Drei-Kompanien-Bataillone mit einer Nummern Stärke von 753, und Österbottens nya rotering, welches später in Uleåborgs läns Bataillon umbenannt wurde. Dieses hatte zwei Kompanien mit einer Nummern Stärke von 278. Sie wurden im Frühjahr 1808 ausgebildet und kämpften mit den regulären Feldkräften, bis sie im März 1809 wegen der gewaltigen Verluste welche die meisten Regimenter ertragen hatten, mit mehreren anderen finnischen Einheiten zu einem Ad - Hoc Bataillon zusammen geschlossen wurden. Seitdem sie indelta Einheiten waren, sind sie in der Tabelle unten aufgeführt. (Aminoff, pp.266-269, Sveriges Krig, vol. 1, pp.142-146).

Anfang 1805 war das Savolkas Jäger Regiment in zehn Kompanien mit einer Gesamtstärke von 1330 Männern organisiert. Am 2. Mai des Jahres wurde eine Kompanie dazu verwendet, eine unabhängige Artillerie Kompanie für die so genannte Savolax Brigade, Savolaks Brigade  Artillerie Kompanie zu bilden. Der Rest der Einheit wurde mit 1200 Männern in acht Kompanien reorganisiert. Auch am 2. Mai 1805 wurde eine Kompanie des riesigen Adlercreutzska Regimentes, 200 Mann stark, in zwei Kompanien auf gespalten und dem sehr schwachen Nylands Jäger Bataillon zu geführt. Die alte Kompanie dieses Bataillons war indelt, und das Nylands Jäger Bataillon deshalb einzigartig. Ein Teil war indelt und Teil värvad. Nach dieser Reform bestand die Einheit aus einer indelt Kompanie mit einer Nummern Stärke von  92, und zwei värvade Kompanien mit einer Nummern Stärke von je 100. (Aminoff, Seiten 71, 259, Sveriges Krig, vol. 1, pp.135-136, 160).

Die geworbene Infanterie der finnischen Armee wurde in der 1806 in der Größe verkleinert.  Sowohl das Enkedrottningens Leibregiment als auch das Jägerhornska Regiment wurden von 800 auf 640 Männer verkleinert. Die Zahl der Kompanien wurde beibehalten. Diese Kürzung wurde etwas ausgeglichen, weil das Karelska Jäger Corps im gleichen Jahr um 200 Nummern, von 400 auf 600 vergrößert wurde. (Sveriges Krig, vol. 1, pp.159-160).

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Die finnische Armee im Jahre 1808

(Die Pfeile (< >) weisen auf Änderungen der Kompanien/Schwadron und/oder Nummernstärke hin)

Name des

Regiments und Typ

Kompanie Nummern-

Stärke

Name des

Regiments und Typ

Kompanie

Schwadron

Nummern-

Stärke

Indelta Infanterie

Regimenter

- - Värvade Infanterie

Regimenter

- -
Åbo läns

Regiment

8 1025 Königin Wittwe

(Enkedrottning)

Leibregiment

8 > 640
Åbo läns Regiment

rusthålls Bataillon

4 500 Jägerhornska

Regiment

8 > 640
Björneborgs

Regiment

8 1025 Savolaks

Jäger Regiment *

> 8 > 1200
Björneborgs Regiment

rusthålls Bataillon

4 500 Karelska

Jäger Corps *

4 < 600
Tavastehus

Regiment

8 1025 Adlercreutzska

Regiment

> 12 > 1800
Tavastehus Regiment

Jäger Bataillon

4 500 Nylands Jäger Bataillon

(värvade Teil)

2 200
Savolaks

Infanterie Regiment

8 954 - - -
Nylands

Infanterie Regiment

8 1025 Kavallerie

Regimenter

(alle Indelta)

- -
Nylands

Jäger Bataillon (indelta Teil)

1 92 Karelska

Dragoner Corps

2 200
Österbottens

Regiment

8 1197 Nylands

Dragoner Regiment

8 550
Kajana

Bataillon

3 (1) 186 (525) - - -
Vasa Regiment (6) (753) Artillerie

Regimenter

(alle Värvade)

- -
Österbottens neues rotering

/Uleåborgs läns Bataillon

(2) (278) Finnisches

Artillerie Regiment

10
800
- - - Savolaks Brigade

Artillerie Kompanie

1
133

Im Frühling 1808 hatte der schwedische Teil der Armee (einschließlich jener Nummern die nur in Kriegszeiten erhoben wurden) eine Nummern Stärke von 33.317. Davon waren 24.287 Infanterie (20.282 indelta und 4.005 värvade), 6.125 Kavallerie (5.105 indelta und 1.020 värvade) und 2.905 Artillerie (alle geworben). Der schwedische Teil der Regimenter hatte 25.387 Indelta Nummern und 7.930 Värvade Nummern. Der finnische Teil der Armee hatte (einschließlich jener Nummern welche nur in Kriegszeiten erhoben wurden sowie den indelta Regimentern welche während des Krieges errichtet wurden) eine Nummern Stärke von 16.348. Davon waren 14.665 Infanterie (9.585 indelta und 5.080 värvade), 750 Kavallerie (alle indelta) und 933 Artillerie (alle värvade). Der finnische Teil der Regimenter bestand also aus 10.335 Indelta Nummer und 6.013 Värvade Nummern. Die ganze Armee hatte so eine Gesamt Nummern Stärke von 49.665. Das waren 38.952 Infanterie (29.867 indelta und 9.085 värvade), 6875 Kavallerie (5.855 indelta und 1.020 värvade) und 3.838 Artillerie (alle värvade). Die ganze vereinte Armee hatte 35.722 Indelta Nummer und 13.943 Värvade Nummern.

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Reguläre Armeeeinheiten 1808 - 1814

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Offensichtlich war die größte Änderung in dieser Periode der Verlust Finnlands und der finnischen Armee im Herbst 1809. Nachdem der Friedensvertrag mit Russland unterzeichnet war, wurden die restlichen Soldaten der finnischen Armee, 760 von mehr als 20.000 (einschließlich Reserven und Freiwilliger) nach Finnland zurück gegeben. Jedoch wurde das finnische Artillerie-Regiment behalten. Die wenigen restlichen Finnen, die nicht nach Hause zurückkehren wollten, wurden in zwei värvade Grenzschutz Kompanien organisiert. Die Landzessionen bedeute auch, dass Vesterbottens  Regiment 117 Männer verlor, obwohl das zu keiner anderen Änderung bei den Kompanien der Einheit führte. Bald begriff man, dass die schwedische Kavallerie zu groß und zu teuer war und deshalb wurde im Frühjahr 1811 das Västgöta Dragoner Regiment zu einem Infanterie Regiment mit dem Namen Västgöta Regiment umgewandelt. Ein Jahr später wurde die Hälfte vom Småland Dragoner Regiment zur Infanterie umgewandelt. Das neue Korps, welches man in vier Kompanien mit einer Nummern Stärke von 500 organisierte, wurde Smålands Dragoner Regiment Infanterie Bataillon genannt. Die restlichen 500 Männer der Småland Dragoner wurden in sechs Schwadron statt der vorherigen vier reorganisiert. (Grill, Seiten 131 und 166,Tingsten, pp.93-94)

In Skåne wurde bei Einführung des indelnigsvek der rusthåll jedoch nie das rotering eingeführt. Um die Infanterie weiter zu vergrößern wurde beschlossen, dass das Gebiet Skånes sich nun dem rotering anschließen sollte. Dadurch wurden zwei neue Regimenter geschaffen. Sie hießen Norra skånska Infanterie Regiment und Södra skånska Infanterie Regiment. Sie wurden im Winter 1811/1812 erhoben und hatte eine Nummern Stärke von 1.240 b.z.w.1.283 . Beide hatten acht Kompanien. (Ahlgren, pp.2-3, 15, Skåne och regementet, pp.126-127)

Das Umwandeln des Västgöta Regiment und der Hälfte des Småland Dragoner Regiment sowie die Neu Erhebung der zwei Skånska Infanterie Regimenter vergrößerten so die Stärke der indelta Infanterie um ungefähr 4000 Soldaten.

Die letzte Änderung der indelta Armee während der napoleonischen Kriege kam am7. Juni 1812. Die 1.674 Soldaten des großen Närike - Värmland Regiment wurden in zwei neue Regimenter, Närike Regiment und Värmland Regiment aufgespalten. Jedes wurde in  acht Kompanien organisiert, und hatten eine Stärke von 766 b.z.w. 908 Nummern. (Nordensvan, pp.281-282)

In den Jahren 1808 und 1809 ging die Garde Infanterie in einen Periode die mit der berüchtigten Degradierung der Garde Regimenter begann. Im Jahr 1808 nahmen alle drei Garde Infanterie Regimenter an mehreren Landungsoperationen im russisch besetzten Teil des südlichen Finnlands teil. Diese Operationen wurden von König Gustav mit dem Zweck ausgedacht, dort russische Truppen binden. Sie sollten so daran gehindert werden, im Hauptkampfgebiet im Norden zu kämpfen. Die Landungen hatten keine große Chance des Erfolgs. Die russischen Kräfte der Berufsarmee waren zahlenmäßig überlegen. Die Kommandanten der Garde Regimenter waren klug genug nur einige Meilen landeinwärts vor zu gehen. Als die Russen in ihrer ganzen Kraft erschienen, zogen sie sich sofort zum Meer zurück. Damit ignorierten sie die Anordnung des Königs, tief ins innere Finnlands vorzurücken. Die Russen hätten sie mit aller Bequemlichkeit aufgerieben.

Diese "Feigheit" - d. h. die Weigerung ihr Leben wegzuwerfen oder in Massen gefangen genommen zu werden - wurde von Gustav schnell bestraft: Am 13. Oktober verloren die Leibgarde zu Fuß und das Finska Garde Regiment ihren Garde Status und wurden in der Liste des Dienstalters zurückgestuft. Zum Schluss wurden beide Regimenter nach ihren Obersten umbenannt. Fleetwoodska Regiment und Palénska Regiment beziehungsweise. Das Svenska Garde Regiment wurde völlig aufgelöst und das Personal wurde auf die beiden anderen ehemaligen Garde Regimenter aufgeteilt. Das Fleetwoodska Regiment behielt die alte Zahl von Kompanien, wuchs aber auf 800 Männer. Das Palénska Regiment bekam vier Kompanien und das Personal einer fünften, so dass es auch 800 Männer in zehn Kompanien hatte. (Bemerken Sie, dass das Fleetwoodska Regiment und das Palénska Regiment so dieselbe Nummern Stärke hatte, wie die drei alten Garde Regimenter vorher). So bestrafte König Gustav seine Garde Regimenter, weil sie seinen dummen Anordnungen nicht gefolgt waren und empörte damit die Auslese Offiziere in der schwedischen Armee. Es überrascht nicht,  dass kein einziger Garde Offizier oder Gardist den Monarchen während des Staatsstreiches 1809 verteidigte. Gustav beendete seine Tage von allen verlassen, rastlos umherziehend durch Europa.

Am 13. März 1809 gab die neue Regierung, als eine ihrer ersten Taten, den Fleetwood und Palénska reglementiert ihren Garde Status zurück. Das Fleetwoodska Regiment wurde Svea Leibgarde und das Palénska Regiment wurde Andra Garde Regimentt. (Bergenstråhle 1907, pp.96-97, Historiska upplysningar, p.20, Kungl. Svea livgardes historia, Seiten 24 und 365).

Während des Krieges wurde das kleine Régiment du Roi aufgelöst und sein Personal wurde wahrscheinlich in andere värvade Einheiten verlegt. Das genaue Datum wann die  Einheit entlassen wurde, konnte nicht gefunden werden. Es ist jedoch klar, dass sie während des Krieges verschwand. Als Pommern 1807 evakuiert wurde, hatten das Drottningens Leibregiment und Engelbrechtenska Regiment viele Männer verloren und wurden von 1200 auf 600 Männern je Regiment, wie oben erwähnt, reduziert. Nach dem Krieg dienten sie als Garnisoneinheiten in Schweden. Als Pommern 1810 nach dem Friedensvertrag mit Frankreich an Schweden zurückgegeben wurde, kehrten beide Einheiten dorthin zurück. Am 11. Mai 1811 wurde befohlen, ihnen ihre ursprüngliche Nummern Stärke von 1200 Männern zurückzugeben.

Jedoch bedeutete für Drottningens Leibregiment und Engelbrechtenska Regiment die französische Invasion Russlands ihr Schicksal. Im Frühling 1812 griff das französische Heer Pommern wieder an. Für Napoleon war es zu gefährlich den Schweden einen Brückenkopf zu lassen, von dem es empfindlich die Kommunikationslinien der großen Armee während der Invasion Russlands angreifen konnten. Pommern konnte sich nicht gegen die gewaltig stärkeren französischen Kräfte verteidigen und die zwei deutschen Regimenter mussten sich ergeben. Am 3. Juli 1812 gingen sie in französische Gefangenschaft. Die Geschichte des Drottningens Leibregiment und Engelbrechtenska Regiment endete damit jedoch nicht. Am 11. März 1813, Pommern war jetzt wieder unter schwedischen Kontrolle, wurden die  Einheiten in Stralsund wiedererhoben. Die wenigen Offiziere und Soldaten welche es geschafft hatten der Gefangenschaft zu entgehen, wurden mit einbezogen. Wie zuvor sollten die Regimenter, jedes 1200 Männer in zwei sechs Kompanie Bataillonen, organisiert werden. Während der Kampagne gegen Frankreich 1813 und 1814 hatten beide Regimenter ein Bataillon im Feld und eines in der Garnison. Als schwedisch Pommern 1815 an Preußen ging, schlossen sich sowohl Drottningens Leibregiment als auch Engelbrechtenska Regiment der preußischen Armee an und wurden 1816 zum 33. Füsilier-Regiment umgewandelt. (Lehfeldt, pp.68-114)

Am 4. Februar 1812 verdoppelte Vermlands Feldjäger Bataillon seine Stärke. Ein neues drei Kompanien Bataillon (300 Mann) wurde aufgestellt. Die Einheit wurde in Vermlands Feldjäger Regiment umbenannt. (Kindberg, Seiten 195, 197)

Im Herbst 1813 wurde in Pommern eine neue värvad Einheit von Fahnenflüchtigen und Kriegsgefangenen der französischen Armee, hauptsächlich französische und italienische Staatsbürgerschaft, erhoben. Es wurde zuerst das Franco-Italienische Bataillon genannt, aber bald in Le Royal Suédois umbenannt. Ursprünglich hatte es die Stärke eines Bataillons, jedoch wurde 1814 ein zweites Bataillon hinzugefügt. Es sollte in acht Kompanien mit einer Gesamtnummern Stärke von 1.520 organisiert werden (Sappeure, Musiker, NCOs, Offiziere und andere nicht mit eingeschlossen). Da es je nur ungefähr zwei Drittel davon erreichte, war es eine theoretische Größe. Die Einheit nahm an der norwegischen Kampagne teil und wurde am 23. Dezember 1814 entlassen. (Axel-Nilsson, p.49).

Am 1. Oktober 1811 verkleinerte die Leibgarde zu Pferd seine Schwadron von sechs auf vier. Da jede Schwadron noch eine Nummern Stärke von 70 hatte, zählte das ganze Korps jetzt nur  noch 280 Soldaten und Unteroffiziere. Anderthalb Jahre später, am 8. April 1813, kurz bevor die Einheit nach Pommern verschifft wurde um an der Kontinentalkampagne gegen Napoleon teilzunehmen, wurden eine Schwadron und 100 Männer hinzugefügt. Ursprünglich sollte diese Zunahme nur für die Dauer des Krieges gelten wurde aber ab 1815 dauerhaft gemacht. (Björnstjerna, pp.40-47)

In etwa der gleichen Zeit wo die Leibgarde zu Pferd vergrößert wurde, das genaue Datum konnte nicht gefunden werden, sind auch die Mörner Husaren verstärkt worden. Jede seiner acht Schwadron hatte jetzt 100 Nummern statt 75 und hatte damit eine Gesamtstärke von 800. (Anteckningar, p.40, Stille, p.102)

Irgendwann zwischen dem Frühjahr1808 und dem Sommer 1811 - die genaue Zeit konnte nicht gefunden werden – kehrte Vendes Artillerie zu seinen ursprünglichen neun Kompanien zurück. 1810 wurden die zehn Kompanien des finnischen Artillerie-Regiments, dass wie bereits erwähnt nach dem Krieg 1808 - 1809 behalten wurde, in fünf verkleinert. Ein Jahr später (am 4. Juni 1811) wurde es aufgelöst und zwei Kompanien gingen zum Svea Artillerie Regiment und drei zu Vendes Artillerie Regiment. Diese zwei Regimenter hatten so für den Rest des napoleonischen Krieges, 12 beziehungsweise 15 Kompanien. (Hedberg, pp.211-217)

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Die schwedische Armee in den Jahren 1813 - 1814

(Die Pfeile (< >) weisen auf Änderungen der Kompanien/Schwadron und/oder Nummernstärke hin)

Name des Regiments und Typ Komanien/Schwadron Nummern Stärke
Indelta Infanterie Regimenter - -
Leibregiment Brigade Grenadier Corps 4 500
Leibgrenadier Regiment rothålls Abteilung 8 1200
Leibgrenadier Regiment rusthålls Abteilung 8 1000
Västgöta Regiment 8 1000
Småland Dragoner Regiment Infanterie Bataillon 4 500
Uplands Regiment 8 1200
Skaraborgs Regiment 8 1200
Södermanlands Regiment 8 1200
Kronobergs Regiment 8 1100
Jönköpings Regiment 8 1100
Dal Regiment 8 1200
Helsinge Regiment 8 1200
Elfsborg Regiment 8 1200
Västgötadals Regiment 8 1200
Bohuslän Regiment 8 904
Västmanlands Regiment 8 1200
Västerbottens Regiment 8 > 939
Kalmar Regiment 8 1100
Nerikes Regiment 8 766
Värmlands Regiment 8 908
Jemtlands Regiment 8 1048
Norra Skåne Infanterie Regiment 8 1240
Södra Skåne Infanterie Regiment 8 1283
Värvade Infanterie Regimenter - -
Svea Leibgarde 10 < 800
Andra Garde Regiment 10 < 800
Des Königs eigenes geworbenes Regiment 10 800
Drotnings (Königin) Leibregiment 12 < 1200
Engelbrechtsches Regiment 12 < 1200
Vermlands Feldjäger Regiment * < 6 < 600
Le Royal Suédois 8 1520
Indelta Kavallerie Regimenter - -
Leibregiment Brigade Kürassier Corps 4 505
Leibregiment Brigade Husaren Corps 8 500
Smålands Dragoner Regiment > 6 > 500
Skåne Husaren Regiment 8 1000
Skåne Karabinier Regiment 8 1000
Jemtlands Pferdejäger Schwadron 1 100
Värvade Kavallerie Regimenter - -
Leibgarde zu Pferd > 4 (1) > 280 (100)
Mörners Husaren Regiment 8 < 800
Artillerie Regimenter (alle Värvade) - -
Svea Artillerie Regiment < 15 < 1200
Göta Artillerie Regiment 16 1305
Vendes Artillerie Regiment < 12 < 960

So hatte 1814 die schwedische Armee eine Nummern Stärke von 39.388 (einschließlich jener Nummern die nur in Kriegszeiten erhoben wurden). Davon waren 31.138 Infanterie (24.188 indelta und 6.950 värvade), 4.785 Kavallerie (3.605 indelta und 1.180 värvade) und 3.465  Artillerie (alle värvade). 27.793 Nummern waren indelta und 11.595 Zahlen waren värvade.

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Ausbildung, Organisation und höhere Organisation

1805 - 1814

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Der Ausbildungsstand der schwedischen Armee - besonders der indelta Truppen - war bei Beginn der napoleonischen Kriege sehr schlecht. Vermutlich gingen wenige Armeen in Europa in den napoleonischen ebenso schlecht erzogenen in den Krieg, wie die Schweden. Die Ausbildung fand fast nur des Sommers statt. Die meisten Truppen waren während des größten Teil des Jahres mit Erlaubnis Geld verdienen und ausgeben oder mit Garnisonaufgaben betraut. Das Herz und die Seele der indelta Ausbildung waren die so genannten „regementsmötet“ (Regimentstreffen). Zu den Regimentstreffen, die einmal jeden Sommer zwischen 17 und 21 Tage dauerten, wurde das ganze indelta Regiment zusammen gezogen. Da wurde streng nach dem Handbuch der Armee das Exerzieren und Marschieren geübt. Der größte Teil der Zeit wurde mit  dem Drill der Kompanien/Bataillone verbracht. Die Corps aus den nördlichen Teilen Schwedens und Finnlands, dessen Soldaten über sehr große Gebiete verstreut waren, ersetzten die Regimentstreffen durch ein bataljonsmöte (Bataillonstreffen). Ein zweiwöchiges befälsmöte (Befehlstreffen) war dem Regimentstreffen voraus gegangen. Bei diesem wurden nur Offiziere, NCOs und Unteroffiziere ausgebildet.

Wie oben bemerkt exerzierten kleinere Trupps oder Züge manchmal ein paar Stunden am Sonntag nach der Kirche. Viele Einheiten ersetzten diese "Kirchparaden" durch ein vier bis acht Tage dauerndes Kompanietreffen, oder auch länger als ein Regimentstreffen. Die Kirchparaden fanden nur von April bis November statt. Auf diese Weise traf man sich maximal 20 – 30 Tage im Jahr und so konnte nur der Wesentlichste Infanterie Drill geübt werden. Die Krone erlaubte auf Grund von Hungersnöten, Epidemien und anderen Gründen oft, dass Regimentstreffen annulliert oder durch kürzere - sechs oder acht Tage lange - Kompanietreffen (kompanimöte) ersetzt werden. Aus diesem Grund erhielt jedes indelt Corps durchschnittlich weniger als ungefähr 20 Tage pro Jahr Ausbildung (ein bisschen mehr für Offiziere). Als die napoleonischen Kriege ausbrachen, war die Ausbildung der indelta Infanterie alles andere als gut und die der indelta Kavallerie muss sehr schecht gewesen sein. Es ist daher nicht überraschend dass man während der Pommerschen Kampagne Geschichten von Kavalleristen hörte, die unfähig waren im Sattel zu bleiben. 1806 schrieb Oberst Löwenhjelm (der spätere Inspektor der Kavallerie) bezüglich einiger vorgeschlagener Änderungen in den Kavallerie Regeln, dass die alten Regulierungen seit elf Jahren gültig sind und er trotzdem kein Regiment der schwedischen Kavallerie kannte welches alle Manöver der Regeln kannte oder dazu fähig war diese ordnungsgemäß auszuführen. Sicher eine sehr zynische Ansicht.

Die värvade Regimenter welche nicht garnisoniert waren ähnelten in der Ausbildung den indelta Einheiten. Die värvade Kavallerie und Infanterie wurde im Mai und Juni ausgebildet und die Artillerie vom Mai bis August (in den letzten zwei Monaten jedoch nur die Offiziere). So könnte man vermuten, dass die värvade Truppen besser erzogen waren als die indelta. Die Artillerie und die Mörner Husaren scheinen besonders gut ausgebildet worden zu sein. Gelegentlich wurden größere Kräfte - Brigade oder Divisionsgröße - der Armee zum Drill zusammen gerufen. Das geschah jedoch so selten, dass es zweifelhaft ist ob es sehr viel genützt hat um die Qualität der schwedischen Armee zu verbessern. Egal ob Manöver auf Bataillons oder Regimentsniveau durchführt wurden – es war 1805 höchst unwahrscheinlich, dass jedes Regiment der schwedischen Armee den zu leistenden Drill auf Brigade-Niveau auszuführen imstande war.

Alles in allem wurde die schwedische Armee, obwohl eine reguläre Armee, nicht sehr gut ausgebildet im Vergleich zu vielen anderen europäischen Armeen im Jahre 1805. Jedoch sollte der vergleichende Mangel in der Ausbildung nicht übertrieben und damit Schwedens ständiges militärisches Engagement während der napoleonischen Periode geschmälert werden. Viele der Soldaten in jedem indelt oder värvad Regiment hatten für zehn, zwanzig oder sogar mehr Jahre gedient. Die paar Wochen Ausbildung im Jahr reichten nicht aus um Elitesoldaten aus ihnen zu machen. Die meisten der Soldaten dieser Regimenter hatten gerade mal ein halbes Jahr oder etwas mehr Ausbildung während ihrer Wehrzeit erhalten. Sie aber eine Miliz zu nennen würde ihnen auch nicht gerecht werden. Tatsächlich bedeuteten die langen Dienstperioden, dass im Jahr1805 nicht weniger als einer von zehn Soldaten in der schwedischen Armee im Krieg gegen Russland 1788 bis 1790 gekämpft hatte! Außerdem war die Armee von Mitte 1805 bis Ende 1809 und dann wieder ab 1812 fast ständig im Kriegszustand. Da die Truppen in dieser Zeit umfassend gedrillt und erzogen wurden, verbesserte sich der Stand der Ausbildung während der napoleonischen Kriege. So ist bei der Qualität der Ausbildung 1805 klar, dass in der Kampagne gegen Napoleon in Deutschland 1813 die Infanterie den Drill auf Corps Niveau mit Begabung durchführte, und die Kavallerie Division den Drill auf Divisions- Niveau auf einem hohen Level beherrschte. Die schwedische Armee kann damit durchaus eine der am besten erzogensten in Europa vor 1813 gewesen sein wenn man bedenkt, dass die meisten Armeen in dieser Zeit größtenteils aus rohen Rekruten bestanden. (Björlin 1882, Seiten 57 und 113, Meddelanden från Kongl. Krigsakivet, vol. 2, passim. Nilsson 1989, pp.66-77, Philstöm, pp.49-57, Sköldebrand, passim. Sveriges Krig, vol 1. pp.235-245)

Die grundlegende taktische Infanterie Einheit war das Bataillon mit ungefähr 500 bis 600 Mann. Obwohl die Zahl der Kompanien in einem Bataillon teilweise variierte, waren die meisten Bataillone in vier Kompanien mit zwei Zügen pro Kompanie organisiert. Das war die Organisation der indelta Einheiten und sie war  für die gesamte Infanterie Vorschrift, obwohl viele Bataillone der värvade Einheiten eine verschieden große Anzahl von Kompanien pro Bataillon hatten. Wie viele andere Armeen der Zeit hatte die schwedische Linieninfanterie  Grenadier Zug. In der Organisation gehörten die Grenadiere keiner getrennten Einheit an, sonder zu den regulären Kompanien ihres Regiments. Abgesehen davon ist nahezu nichts über diese Grenadiere bekannt. Die Anzahle der Männer welche als Grenadiere dienen sollten, scheint vom Regimentskommandanten entschieden worden zu sein (1806 hatte das Dalregiment 64 Grenadiere. Diese Zahl ist vielleicht stellvertretend für andere Einheiten). Sie wurden wahrscheinlich zu einem getrennten Grenadier Zug pro Regiment zusammen gefasst. Das einzige Grenadier Regiment der schwedischen Armee während der napoleonischen Kriege war das so genannte Deutsche Grenadier Bataillon. Es wurde aus Grenadieren aus Drottningens Leibregiment und Engelbrechtens Regiment gebildet und diente vom 1. November 1805 bis zum 3. Februar 1806. 1806 wurden die Grenadiere der Linieninfanterie abgeschafft. Künftig gab es Grenadiere nur noch in den Vollgrenadier Regimentern. Im Leibgrenadier Regiment und dem Grenadier Corps der Leibregiment Brigade. (Kongl. Maj:ts förnyade nådiga förordning och reglemente för regementerne til fot. Dat. Den 29 April1794, pp.90-92, Lehfeldt, Anhang 7, Philström, Seiten 16 und 150).

Jedes Bataillon sollte eine Jägare Streitkraft haben. Die jägare wurden von den Männern der Linien Kompanien gebildet. Diese Einheiten wurden jedoch nur im Mobilmachungsfall gebildet und waren nicht ein Teil der Friedenszeit Einrichtung. Nur die Infanterie der schwedischen Armee bildete Jägare Truppen, die Infanterie der finnischen Armee tat das nie. Ursprünglich sollte jedes Infanterie Bataillon einen 53 Männer starken Zug bilden (1 Offizier, 2 NCOs, 2 Unteroffiziere und 48 privates). 1806 wurde dieser Zug auf 106 Männern pro Bataillon verdoppelt. In den Regulaarien von1813 wurde die Zahl der jägare pro Bataillon auf einen Zug mit 58 Offizieren und Männern (1 Offizier, 2 NCOs, 4 Unteroffiziere, 1 Hornist und 50 privates) gesenkt. Die Beschäftigung dieser Jägare Einheiten änderte sich ständig. Manchmal wurden sie als Scharmützler für ihr Stammbataillone verwendet, manchmal verschmolzen zu einer Regiments jägare Kompanie oder Bataillon.  Meistenteils wurden sie von ihren Stammbataillon entfernt und zu einem leichten, auf Brigade Niveau gehaltenem Infanterie Bataillon. (Mehrere solcher zusammengestellter Brigade Jägare Bataillone nahmen am Sturm auf Leipzig am 19. Oktober 1813 teil). Offensichtlich richtete sich die Größe solch einer solchen zusammengestellten Brigade Leichten Infanterie Bataillons nach der Zahl der  Bataillone, welche die Brigade hatte. (Olofsson, pp.32-33, Philström, pp.16-17, Kongl. Maj:ts nådiga förordning och reglemente för regementena til fot. Dat. den 10 Februari 1813, pp.70-73).

Gemäß den Infanterie Vorschriften von 1794 wurde die Infanterie in drei Reihen aufgestellt. 1806, während der Kampagne im Pommern, kam es zu einer Revision der Vorschriften.  Die Infanterie wurde nun in zwei Reihen aufgestellt. Von 1806 bis 1809 kämpfte die ganze schwedische Infanterie in zwei Reihen. 1813 wurden diese Vorschriften wiederrufen. Die Infanterie kämpfte wieder in drei Reihen.  Die Jägare Truppen behielten jedoch die zwei Reihen Linie. (Olofsson, pp.30-33).

Es gibt wenig über die Kavallerie Regimenter zu sagen. Die Zahl der Schwadron pro Regiment hatte sich in der Zeit stark verändert. Mit Ausnahme der zwei Schwadron Jäger zu Pferd im leichten Leibdragoner Regiment bis 1806, hatte kein Regiment eine Elite Schwadron oder ähnliches - alle Schwadron der Kavallerie Regimenter hatten den gleichenStatus. Bei der Artillerie war die Kompanie die grundlegende organisatorische Einheit. Jede Kompanie hatte eine Nummern Stärke von 80 Mann. Lediglich beim Göta Artillerie Regiment hatten die Kompanien eine etwas höhere Nummern Stärke. Eine Artillerie Kompanie entsprach jedoch nicht einer Kriegsbatterie. Stattdessen bestand jede Kompanie aus fünf Trupps a 16 Mann. Zwei Trupps für Kanonen, einer für Mörser/Haubitzen, einer mit Miniers und einer mit Sappeuren. Wenn ein Regiment in den Kriegszustand gestellt wurde, sind die Männer aus den verschiedenen Kompanien zusammen gezogen worden. (Ossiannillson, pp.10-11, Sveriges Krig, vol. 1, pp.154-156).

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1805 gab es nur zwei dauerhafte Formationen in der schwedischen Armee über dem Regimentsniveau. Da war zum einen die so genannte Leibregiment Brigade, die jedoch keine Brigade im üblichen Sinne war sondern eher ein Regiments Hauptquartier. Als zweites war da die berühmte Savolaks - karelska Brigade (oder kurz - Savolkas Brigade). Diese Brigade, auch bekannt als die dritte, später die vierte Brigade der finnischen Armee im Krieg 1808 - 1809, bestand aus  Savolaks Infanterie - und Savolaks leichtem Infanterie Regiment, dem Karelska leichten Infanterie Corps, dem Karelska Dragoner Corps sowie einer eigenen Artillerie Kompanie (ab 1805). Das war der beste Truppenkörper, welcher in der  schwedischen Armee während der napoleonischen Kriege diente. Abgesehen von der Savolaks Brigade gab es keine dauerhaften Formationen über dem Regimentsniveau.

Die (Infanterie) Brigade war die grundlegende organisatorische Einheit über dem Regiment während dieser Periode. Es gab jedoch beträchtliche Schwankungen in der Zusammensetzung einer Brigade. Eine Brigade konnte nur zwei oder sogar bis acht Bataillone haben. Sie wurde gewöhnlich aus zwei oder drei Regimentern gebildet. So konnte aber manchmal auch ein großes Infanterie Regiment eine Brigade bilden. Während der Kriege bis 1809 waren auch fast immer ein oder zwei (oder manchmal mehr) Batterien der Artillerie (ungefähr 2 bis 10 Kanonen) in einer Brigade. Ab und zu waren auch einige Kavallerie Schwadron eingeschlossen. Nach 1809 befanden sich bei den Infanterie Brigaden gewöhnlich keine Artillerie oder Kavallerie Einheiten. Sie gehörten dann zum Corps oder Division. Die Praxis, die Jägare Abteilungen der Infanterie Regimenter zu einer Brigade – Brigade Jägare Bataillon – zu verschmelzen, wurde im Laufe der Periode angewendet, obwohl das nicht alle Brigaden anwendeten. (Mankell 1865, pp.452-504)

Während der Kampagne im Pommern wurde die Infanterie in vier Brigaden organisiert. Die Artillerie und Kavallerie Regimenter, die keiner der Infanterie Brigaden zugeteilt waren, wurden in eine Artillerie und eine Kavallerie Brigade organisiert. Es gab keine Organisation über der Brigade. (Björlin 1882, passim.; Mankell 1865, pp.453-456).

Dieselbe grundlegende Organisation wurde während des Krieges 1808 - 1809 beibehalten. Die Brigaden wurden jetzt aber in größere Einheiten - manchmal Armee, Korps (gelegentlich mit hinzugefügtem "d'armée") oder Divisionen genannt - gruppiert. Eine typische Armee, die allgemeinste Bezeichnung für diese Einheiten, bestand aus ungefähr drei bis sechs Infanterie Brigaden. Angeschlossen waren dieser Armee häufig ein großer Teil Kavallerie und Artillerie (manchmal als eigenständige Brigade). Einige Armeen hatten für kurze Zeit zwei oder drei Brigaden pro Division, aber das war ungewöhnlich und wurde in der Praxis nicht fortgesetzt. Die so genannten Korps und Divisionen waren manchmal nur in Brigade Stärke. In den meisten Fällen waren zwei oder drei Infanterie Brigaden kleine Kavallerie und Artillerie Einheiten angegliedert. (Sveriges Krig, vol. 3-9, passim.)

In der Kampagne in Deutschland 1813 und 1814 war die Organisation der schwedischen Armee folgende: „Die Armee, tatsächlich ein Korps in der Nordarmee, wurde in drei (später zwei, dann wieder drei und schließlich vier) Infanterie Divisionen organisiert. Jede Division hatte zwei oder manchmal drei Infanterie Brigaden. Die Artillerie wurde nicht mehr den Infanterie Brigaden, sonder gehörte entweder den Divisionen oder der Korps Artillerie Reserve. Obwohl eine Zeit lang zu einigen Divisionen Kavallerie Schwadron gehörten, war der größte Teil der Kavallerie für die längste Zeit der Kampagne in einer Kavallerie Division organisiert, die dem ganzen Korps gehörte. (Mankell 1865, passim., Tingsten, pp.113-149) 

Diese grundlegende Organisation wurde für die Kampagne in Norwegen beibehalten, jedoch war die schwedische Armee hier in zwei Armeekorps organisiert. Eines hatte zwei und das andere drei Divisionen. Jede Division hatte zwei Infanterie Brigaden und zwei Artillerie Batterien (12 Kanonen). Ähnlich wie bei der Kontinentalkampagne gab es eine Kavallerie Division und eine Artillerie Reserve. Diese waren jedoch der Armee zugeteilt und nicht den Korps. (Mankell 1865, passim. Meddelanden 1884, pp.38-52)

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Reserve Streitkräfte und Einheiten

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Einer der Hauptnachteile der indelta Armee bestand darin, dass sie nie groß genug war um das Land zu verteidigen. Da Söldner teuer waren, mussten während jeden Krieges Reservekräfte Krieges erhoben werden. Die Zunahme der regulären Armee mit Horden von rohen Rekruten hinterlies häufig einen beträchtlichen Makel bei den Finanzen des Landes und der Arbeitskräfte. Es trug aber selten dazu bei, mit Macht zu kämpfen. Während des18. Jahrhunderts waren mehrere verschiedene Systeme der Reserveeinberufung versucht und gefunden worden. Alle wurden als unzulänglich angesehen. Während der napoleonischen Kriege wurden mehrere Systeme versucht. Die zuletzt eingeführte allmänna beväringen (ungefähr "allgemeine Einberufung") wurde als befriedigend befunden und behalten, bis 1901 die Militärdienstpflicht eingeführt wurde.

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Vargering 1805 - 1810

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Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde der so genannte vargering (beruhend auf einem archaischen Wort,  das "Verteidigung" bedeutet) eingeführt. Eine Übersetzung ist unmöglich, aber man kann es als "Reserve" bezeichnen. Sie wurde organisiert um den regulären Kräften eine lebensfähige Reserve zu geben. Der Grundsatz des vargering war einfach. Jeder zweite Rote - oder rusthållare der indelta Armee sollte einen Reservesoldaten ausstatten. Sie sollten für ihn während der Friedenszeit sorgen. Entweder gaben sie ihm ein Stück Land zum Kultivieren oder beschäftigten ihn als Landarbeiter. Der Vargerings Mann sollte bewaffnet und in der Friedenszeit ausgebildet werden, damit die indelta Armee eine gut ausgebildete Reserve im Kriegsfalle hatte. Dieses System wurde vor 1790 eingeführt, obwohl es nie völlig durchgeführt werden konnte. Die Bauern Schwedens weigerten sich einfach für den vargering zu zahlen und es waren nur die Bauern von Skåne die überzeugt werden konnten ihre Meinung zu ändern. Auf dem Papier hatte diese Reserve eine Stärke von 13.182. Praktisch unterstützten die Bauern aber nur 1.000 Reservesoldaten am Anfang der napoleonischen Kriege. In Finnland waren die Bürgerlichen viel aufgeschlossener für die Verteidigung ihres Landes. Der finnische vargering war mit 4.050 Männern eine starke Einrichtung, sehr gut besetzt, ausgebildet und bewaffnet im Frieden. Der einzige praktische Unterschied zwischen den regulären Kräften und der Reserve in Finnland bestand darin, dass die letzteren nicht uniformiert waren. (Sveriges Krig, vol. 1, pp.118-126)

Die Kraft des vargering der verschiedenen Regimenter wird in der Tabelle unten aufgeführt. Es sollte angemerkt werden, dass der vargering vom Dalregiment und Bohulän Regiment in etwa die Hälfte des Stammregimentes ausmachte, während Jemtlands und Österbottens Landschaft (somit die Regimenter) von der Aufstellung einer Reserve freigestellt waren. Der vargering wurde bei der Kampagne in Pommern 1805 - 1807 nicht eingezogen. 1808 wurde er jedoch zur Landesverteidigung erhoben. Der finnische vargering wurde zur gleichen Zeit als die reguläre Einheit mobilisiert, während der schwedische vargering im Frühjahr erhoben und erst mal ausgebildet werden musste. Somit waren sie fit für die Aufgabe im Sommer. Der finnische vargering wurde bei Ausbruch des Krieges in separaten Regimentern organisiert - eines für jedes indelta Regiment. Diese Einheiten verschwanden jedoch im Laufe des Krieges. Die Einheit der Garnison Sveaborg ging in Gefangenschaft, als sie sich im Frühling ergab. Die Einheiten der Feldkräfte wurden am Anfang des Krieges mit dem Personal des Stammregimentes vereinigt. Eine Ausnahme bildete hier der vargering des Karelska Dragoner Corps, welches aufgelöst wurde (der vargering der Kavallerie wurde als Infanterie ausgebildet und verwendet). Die Einheit überlebte bis zum 30. Dezember 1808 und nach der Auflösung wurde das Personal auf andere Regimenter verteilt. (Sveriges Krig, vol. 8, p.339)

Seitdem die meisten Infanterie Regimenter in der schwedischen Armee eine Reservekraft in etwa einer Bataillon Größe erreicht hatten, gehörte der vargering zum Infanterie Korps. Gewöhnlich formierte ein Bataillon mit dem selben Aufbau wie das indelta Regiment - d. h. ein Bataillon hatte vier Kompanien mit einer Kompanie jägare. Nachdem sie ausgebildet waren vereinigten sie sich mit ihren Stammeinheiten, so dass in den meisten Regimentern drei Bataillone vorhanden waren zuzüglich drei Jäger Kompanien. Der vargering diente in einer Kampfrolle neben den regulären Kräften bis November 1808. Da wurden die vargerings Bataillone aufgelöst und mit ihren Stammeinheiten vereinigt. Sie waren nun reguläre Bataillone. In Finnland wurde der Kavallerie vargering als extra Infanterie Einheit geführt und das wurde bis zum Ende des Krieges beibehalten. (Sveriges Krig, vol. 8, p.249, vol. 9, p.427)

Der vargering bescherte während des Krieges 1808 - 1809 ungefähr 14.000 oder 15.000 Männer (die theoretische Anzahl wurde nie erreicht). Diese kämpften als extra Verbände im Feld bis sie mit den regulären Einheiten vereinigt wurden. Im Fall der finnischen Armee unterschieden sich die vargering Einheiten nicht sehr stark von den regulären Einheiten. Die schwedischen vargering Einheiten wurden von Offizieren und NCOs  ihrer Stammeinheiten geführt. Das muss sehr gut durchgeführt worden sein. Obwohl sie eine völlig neue Einheit waren ohne besondere Ausbildung gibt es keine Aufzeichnungen, dass sie etwas besser oder schlechter waren als die  indelta oder värvade Einheiten in Bezug auf die Ausbildung oder Moral. (Sveriges Krig, vol:s.3-9, passim.)

Der Verlust Finnlands bedeutete das Ende des finnischen vargering; der schwedische vargering wurde 1810 abgeschafft.

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Das schwedische und finnische Vargering
Name des Regiments und Typ Stärke Rekrutiert in der

Friedenszeit?

Vargering der schwedischen Infanterie - -
Leibregiment Brigade Grenadier Corps 261 nein
Leibgrenadierregiment rothålls Abteilung 600 nein
Leibgrenadierregiment rusthålls Abteilung 500 nein
Uplands Regiment 600 nein
Skaraborgs Regiment 600 nein
Södermanlands Regiment 600 nein
Kronobergs Regiment 548 nein
Jönköpings Regiment 550 nein
Dal Regiment 1200 nein
Helsinge Regiment 600 nein
Elfsborg Regiment 600 nein
Västgötadals Regiment 600 nein
Bohuslän Regiment 904 nein
Västmanlands Regiment 600 nein
Västerbottens Regiment 528 nein
Kalmar Regiment 550 nein
Nerike und Värmlands Regiment 837 nein
Vargering der schwedischen Kavallerie - -
Leibregiment Brigade Kürassier Corps 257 nein
Leibregiment Brigade Husaren Corps 252 nein
Västgöta Dragoner Regiment 495 nein
Småland Dragoner Regiment 500 nein
Skåne Husaren Regiment 500 ja
Skåne Karabinier Regiment 500 ja
gesamt schwedisches Vargering:
13.182 -
- - -
Vargering der finnischen Infanterie - -
Åbo läns Regiment 512 ja
Åbo läns Regiment rusthålls Bataillon 250 ja
Björneborgs Regiment 512 ja
Björneborgs Regiment rusthålls Bataillon 250 ja
Tavastehus Regiment 512 ja
Tavastehus Regiment rusthålls Bataillon 250 ja
Savolaks Infanterie Regiment 476 ja
Nylands Infanterie Regiment 512 ja
Nylands Jäger Bataillon (indelta Part) 46 ja
Kajana Bataillon 355 ja
Vargering der finnischen Kavallerie - -
Karelisches Dragoner Corps 100 ja
Nylands Dragoner Regiment 275 ja
gesamt finnisches Vargering:
4.050 -
- - -
gesamt Vargering:
17.232 -

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Landwehr 1808 - 1809

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Am 14. März 1808, am selben Tag als die dänische Kriegserklärung Stockhlm erreichte, wurde durch Gustav eine lantvärn (Landwehr) erhoben zur Verteidigung Schwedens - ein beispielloser Schritt in der schwedischen Militärgeschichte. Die ursprüngliche Anordnung forderte alle unverheirateten und gesunden Männer zwischen 18 und 25 Jahren in Schweden auf (den Finnen war es freigestellt), sich dem lantvärn anzuschließen. Das hätte zu einer beispiellosen Zunahme der Größe der Armee geführt. Diese hätte sich verdreifacht. Die königlichen Berater konnten den König zu einem realistischeren Plan überreden. In einer ergänzenden Deklaration, datiert am 26. März, wurde die Größe der lantvärn auf 30.500 Mann in 51 Bataillonen festgelegt. Das war immer noch eine riesige Zunahme in der Streitkräfte. Die Männer sollten aus den ärmsten und am meisten überflüssigen Mitgliedern der Gesellschaft rekrutiert werden. Alle die aus der Fertigung und der Landwirtschaft kamen waren vor dem Dienst geschützt. Also meistens Männer aus der Ober- und Mittelschicht. Ersatz konnte gemietet werden. So waren in der Praxis alle außer den ärmsten und elenden Männern vor dem Dienst im lantvärn geschützt. Jeder Bezirk (län) und die Stadt Stockholm sollte eine bestimmte Anzahl von Männern erheben, die in mehreren Bataillonen pro Bezirk organisiert werden sollten. Die Tabelle veranschaulicht die Errichtung des lantvärn für jeden Bezirk. Es sollte angemerkt werden, dass sich die Leute von Gotland freiwillig erboten fast doppelt so viele Männer zu erheben, als ihre obligatorische Quote. Insgesamt wurden somit 52 Bataillone statt der geplanten 51 aufgestellt. Andere Bezirke waren nicht so begeistert, so dass nur ungefähr 27.000 Mann statt der geplanten 30.500 Mann aufgestellt wurden. Von den 52 lantvärns Bataillonen dienten 49 als Infanterie, während die Verbleibenden drei der Artillerie zugeteilt wurden. Je ein Bataillon pro Artillerie-Regiment in Schweden (Svea-, Göta- und Vendes Artillerie Regiment). Die meisten Bataillone hatten dieselbe Aufstellung wie ein Bataillon der indelta Armee, d. h. 600 Männer in vier Kompanien. Einige Bataillone hatten eine unterschiedliche Stärke und einige hatten eine abweichende Zahl von Kompanien. Einige lantvär Bataillone bildeten eine Jägare Kompanie, wie es die regulären Einheiten und der vargering taten. Ursprünglich wurde der lantvärn in 13 unabhängige lantvärns Brigaden eingeteilt. Diese verschwanden jedoch bald, als die lantvärns Bataillone anfingen in den verschiedenen zweiten und Reservelinienaufgaben überall in Schweden angestellt zu werden. Es wurde bald entschieden, die lantvär als eine Art Arbeitskräfte-Reserve für die reguläre Armee zu verwenden. Ab 15. Juni 1808 wurde den regulären Regimentern erlaubt,  lantvär Männer einzuschreiben um vakante Stellen in den Einheiten zu besetzen.  Ab 9. Dezember des selben Jahres wurden die Kommandanten der Lantvär Bataillone verpflichtet, ihre besten Männer zu den regulären Einheiten umzusetzen. Wurde diese Anordnung auch stark ignoriert, schlossen sich doch ungefähr viertausend oder fünftausend Männer der lantvär der regulären Armee während des Krieges an. Nachdem diese Stellen bei der lantvär nicht mehr besetzt waren und keine neuen Lantvär Männer während des Krieges einberufen wurden, zuzüglich der Verluste durch andere Quellen, bedeutete dieser Arbeitskräfte Abfluss eine schnelle zahlenmäßige Abnahme der kantvär Bataillone. Am 31. Dezember 1808 war die Stärke der Bataillone der lantvär mehr als halbiert. Als die lantvärn am Ende des Krieges aufgelöst wurde, waren die meisten Bataillone auf bloße Bruchteile ihrer ursprünglichen Kraft zusammen geschrumpft. (Sveriges Krig, vol. 4, pp.53-75, und Anhänge 6-8, vol. 8, pp.248-250)

Die lantvärn war während ihrer ganzen Existenz mit Schwierigkeiten bedrängt. Quellen der Schwierigkeiten gab es genug. Da sie zur gleichen Zeit wie der vargering erhoben wurden, gab es einfach nicht genug Mittel um sie auszustatten, auszubilden und zu führen. Während Waffen gekauft wurden, und die schriftlichen Ausbildungsvorschriften vereinfacht wurden, konnten Kleidung und Schuhe nicht in genügender Anzahl beschafft werden. Der größte Mangel aber wahrscheinlich war, dass keine fähigen Offiziere gefunden werden konnten. Während die höchsten Gefechtsstände im lantvärn mit pensionierte Generälen und Obersten gefüllt wurden, kamen in den Bataillonen, für die reguläre Armee völlig ungeeignete Offiziere zum Einsatz. Auch damit konnten die entsprechende Menge an Offizieren nicht gefunden werden und so wurden viele Universitäts- und College Studenten als Offiziere angestellt. Die jungen Männer der lantvärn wurden also durch die ältesten und jüngsten und die am meisten ungeeigneten und unfähigen Offiziere in der schwedischen Armee geführt. (Samuelsson, pp.98-109)

Deshalb ist das nicht überraschend, dass die Kampfleistung jener wenigen Lantvär Bataillone, die jemals am Landkampf teilnahmen (im krassen Wiederspruch zu den Vargerings Bataillonen) sehr schlecht war. Die lantvär trug also viel weniger zur schwedischen Kriegsmacht bei, als man von der Größe der Streitkräfte denken sollte. Trotzdem ist die  lantvär kein Misserfolg gewesen. Überall im Krieg dienten Männer der lantvär auf vielen unterschiedlichen Gebieten. Als Festungspersonal, zur Bewachung von Gefangenen, zum Schützen der Grenzen, ausführen von Arbeiten aller Art, und vielleicht das wichtigste von allem, als Ruderer auf Galeeren und Kanonenbooten der Flotte. So befreite die lantvär die regulären Kräfte von diesen Aufgaben und leistete so einen beträchtlichen Beitrag zur schwedischen Kriegsanstrengung. (Samulesson, pp.194-195, 323 und 347.)

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Die schwedische Landwehr 1808 - 1809
Land, Distrikt oder Stadt Anzahl Bataillone Kompanien
Blekinge län lantvärn (Kronobergs lantvärn) 900 1 inf. 6
Elfsborgs län lantvärn 2400 4 inf. 16
Gotland län lantvärn 600 (400) 1 inf. (1inf.) 4 (4)
Gäfleborgs län lantvärn 600 1 inf. 4
Göteborg und Bohus län lantvärn

(Göteborgs lantvärn)

1800 2 inf. 1 art. 12
Hallands län lantvärn (Göteborgs lantvärn) 1200 2 inf. 8
Jönköping län lantvärn 1800 3 inf. 12
Kalmar län lantvärn 1800 3 inf. 12
Kopparbergs län lantvärn (Dallantvärnet) 1800 3 inf. 12
Kristianstad län lantvärn (Skåne lantvärnet) 1650 2 inf., 1 art. 11
Kronobergs lantvärn 1200 3 inf. 8
Malmöhus län lantvärn (Skåne lantvernet) 1950 2 inf. 13
Skaraborgs lantvärn 1800 1 art. 12
Stockholm län lantvärn (Uplands lantvärn) 1200 2 inf. 8
Stockhom Stadt lantvärn 600 1 art. 4
Södermanands län lantvärn 1200 2 inf. 8
Uppsala län lantvärn (Upplands lantvärn) 1200 2 inf. 8
Värmlands län lantvärn 1800 3 inf. 12
Västerbottens län lantvärn 400 1 inf. 4
Västernorrlands län lantvärn 400 1 inf. 4
Västmanlands län lantvärn 1200 2 inf. 8
Örebro län lantvärn (Närikes lantvärn) 1200 2 inf. 8
Östergötlands län lantvärn 1800 3 inf. 12
lantvär gesamt:
30.500 48 inf., 3 art. 206

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Verstärkungsmannschaft, zusätzlicher rotering und

allgemeine Beväring

1810 - 1814

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Mit dem Verlust Finnlands ging die Größe der schwedischen Streitkräfte beträchtlich zurück und es war sowohl dem Militär als auch Politikern klar, dass sie Verstärkung brauchten. Die Armee brauchte dringend eine Reform ihrer Reserven, da der vargering den Bauern viele Arbeitskräfte abzog und der improvisierte lantvärn größtenteils ein Misserfolg gewesen ist. Die gespannten öffentlichen Finanzen erlaubten keine große Zunahme der regulären Kräfte. Wenn auch zwei indelta Infanterie Regimenter in Skåne erhoben wurden und die Größe der Armee damit vergrößert wurde, so war das einfach nicht genug. Die Armeereserven waren eines der wichtigsten politischen Probleme in Schweden während der Jahre 1810 – 1812. Nach einem langen parlamentarischen Prozess wurden drei verschiedene Systeme der Reserveeinberufung, förstärkningsmanskapet, zusätzliches roteringen und allmänna beväringen geschaffen und der vargering abgeschafft.

Das Parlament stimmte zu Gunsten der förstärkningsmanskapet (Verstärkungsmänner) am 31. März 1810. In dem Gesetz wurde eine zeitlich begrenzte Einberufung von bis zu 50.000 Männern in den Altern 20 bis 45 im Falle eines Krieges beschlossen. Jedes Kirchspiel (socken) musste eine bestimmte Quote von Verstärkungsmännern erheben oder Freiwillige anwerben. Die Pfarrkinder müssten diejenigen bezahlen, welche sich freiwillig meldeten. Wenn nicht genug freiwillige Rekruten gefunden werden konnten, wurde der Rest der Quote aus den Landarbeitern des Kirchspiels und Männern der unteren Schichten durch Auslosen aufgefüllt. Viele Männer konnten sich davon befreien losen zu müssen. Wer jedoch ausgelost wurde und die Mittel hatte, konnte einen Ersatz mieten. Die meisten Männer der Mittel - und Oberschicht mussten also nicht bei den Verstärkungsmännern dienen. Da die Verstärkungsmänner während des Krieges aufgestellt wurden, waren die rust - und rotehållare freigestellt, ihre indelta Soldaten bei Verlusten zu ersetzen. Diese Reform schaffte auch den vargering ab. (Jansson, pp.491-492, Tingsten, pp.84-88)

Am 5. Februar 1811 wurde der zusätzliche rotering geschaffen. Als der indelningsverk in den Jahren 1680 bis 1690 geschaffen wurde, waren Adlige und Priester mit viel Landbesitz vom rotering befreit. Mit dem zusätzlichen rotering wurde dieses "privilegierte Land" in den rotering eingeschlossen.  Wie die förstärknings manskap wurde der zusätzliche rotering nur während der Kriegszeit erhoben. Der zusätzliche rotering war ungefähr 2500 Männer stark. (Grill, pp.48-50)

Die Reform der Reserven der Armee war mit den Verstärkungsmännern und dem zusätzlichen rotering nicht beendet. Am 27. Oktober 1812 wurde die wichtigste Armeereform seit der Errichtung des indelningsverk – die allmänna beväringen (ungefähr " allgemeine Einberufung") - geschaffen. Fast alle schwedischen Männer vom 20. bis 25 Lebensjahr waren laut Order des Königs nun für die Einberufung vorgesehen. Im Gegensatz zur früheren lantvärn als auch der neuen förstärknings manskap, bei denen es großen Gruppen von Männern gab die davon befreit waren, wurden sehr wenige von der allmänna beväringen befreit. Grundsätzlich nur die physisch ungeeigneten oder Staatsbeamte waren für die Einberufung nicht vorgesehen. Ersatz konnte jedoch gemietet werden. Die allmänna beväringen war die erste Wehrpflicht in der Geschichte der schwedischen Armee. Die Ideen dazu sind während der französischen Revolution geboren worden. Tatsächlich sind die gesetzlichen Fundamente der allmänna beväringen den französischen Einberufungsgesetzen von 1793 ähnlich. (Jansson, pp.519-520 und 527-528, Tingsten, p.90)

Die Verstärkungsmänner und die Extraroterings Männer wurden nicht sofort zu den Fahnen gerufen nachdem die Gesetze verabschiedet waren. Bald fing aber der ehrgeizige Bernadotte an, Zeichen in den politischen und militärischen Angelegenheiten Schwedens zu setzen. Sein erster Plan, 1812 in Dänemark einzufallen bedeutete, dass die Armee dringend Stärkung brauchte. Am 23. April 1811 wurden 15.000 Verstärkungsmänner zu den Fahnen gerufen. Ungefähr 10.000 der Verstärkungsmänner schlossen sich real Armee an und wurden im Frühling 1812 versammelt. Der zusätzliche rotering wurde Anfang 1812 erhoben, und scheint eine Stärke von ungefähr 2000 Männern erreicht zu haben. Die Verstärkungssoldaten und die Männer des zusätzlichen rotering wurden mit den Einheiten der indelta Infanterie verschmolzen. Es wurde so der Fehler vermieden, als Jahre vorher die lantvär in getrennten Einheiten aufgestellt wurde. Die meisten indelta Infanterie Einheiten hatten jetzt drei Bataillone statt der üblichen zwei, um sie der Zunahme an Mannschaften anzupassen. Die Verstärkungsmänner und die extra roterings Männer wurden den Regimentern ihrer Landschaften oder Bezirke zugeteilt um die provinzielle Identität und den Kameradschaftsgeist der regulären Einheiten zu bewahren. So änderte sich die Stärke der Regimenter während der Kampagnen von 1813 und 1814 abhängig von der Größe der Anteile von Verstärkungsmännern und extra roterings Männern, die sie von ihren Hausgebieten erhielten. Alle indelta Infanterie Einheiten und Vermlands fältjägare Regiment bekamen Verstärkungsmänner zugeteilt. Nicht alle Kreise stellten jedoch extra rotering Soldaten, so dass nicht die ganze indelta Infanterie (auch nicht Vermlands fältjägareregemente) vom zusätzlichen rotering zugeteilt bekamen. Kavallerie, Artillerie und Garnisonsinfanterie Einheiten vom värvade Typ bekamen keine Verstärkungsmänner oder extra rotering Männer zugewiesen. Wenn auch die geplante Invasion Dänemarks nicht verwirklicht wurde, so wurden die Verstärkungsmänner und die Männer des extra rotering mit ihren Stammeinheiten während des Sommers 1812 gut ausgebildet. Bernadotte hatte also für die Kampagne in Deutschland 1813, 12.000 zusätzliche ausgebildete Infanteristen zu den Stammkräften der Armee. (Philstöm, pp.1-2, 233, 240-243, 306, Tingsten, Seiten 89, 126)

Am 3. November 1812 wurde der Jahrgang von 1813 einberufenen, um ihn für die Aufgabe im Frühling 1813 aus zu bilden. Die Einberufenen sollten die Einheiten der regulären Armee auf die gleiche Weise als die Verstärkungsmänner und zusätzlicher rotering verstärken, wie ihre Vorgänger. Aus dem Jahrgang von 1813 wurden jedoch nur ungefähr 50 Männer zu jeder indelt Infanterie Einheit die in Deutschland gegen Napoleon kämpfte, gesandt. Der Rest des Jahrgangs blieb in den Regimentsdepots der indelta Infanterie-Einheiten, um bei der Ausbildung der nächsten Rekruten zu helfen. Im Frühling 1814 wurde der Jahrgang dieses Jahres in den Dienst gerufen und in den Regimentsdepots ausgebildet. Zu Anfang der Kampagne in Norwegen standen also die zwangsweise verpflichteten Jahrgänge von 1813 und 1814, ungefähr 11.000 ausgebildete Soldaten, den indelta Infanterie Einheiten und  Vermlands fältjägare Regiment zur Verfügung. (Björlin 1893, pp.20-21, Jansson, pp.529-530, Tingsten, p.90)

In den Kampagnen von 1813 und 1814 bestanden alle indelta Infanterie Einheiten aus Soldaten von nicht weniger als drei Quellen. Die meisten Soldaten kamen vom regelmäßigen rotering, den Verstärkungsmännern und der allgemeine Einberufung, sowie zusätzlich von der vierten Kategorie - dem zusätzlichen rotering. Die Wichtigkeit von förstärkningsmankap, zusätzlichem rotering und allmänna beväring bei den schwedischen Kriegsanstrengungen im letzten Teil der napoleonischen Kriege sollte man nicht unterschätzen. Nicht weniger als 40 % der Infanterie welche in Norwegen einfiel, kamen aus diesen drei Kategorien.

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Andere Einheiten

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Dieses Kapitel bespricht einige sehr heterogene Einheiten, die ein Teil der schwedischen Armee während der napoleonischen Kriege waren, aber wenig zur kämpfenden Macht der Armee beitrugen. Die meisten von ihnen sind durch die schwedische militärische Forschung fast völlig ignoriert worden und die verfügbare Information sind bestenfalls kärglich. Dieser Artikel listet auf, was über sie gefunden wurde. Eine bessere Beschreibung von ihnen zu geben, würde einen riesigen Beitrag der archivalischen Forschung verlangen. Begonnen soll mit Einheiten werden, welche schon unter König Gustav bestanden haben. Seine persönliche Leibgarde, das 75 Mann starke Königliche Leibtrabanten Corps.  Ebenfalls sollte die 34 Mann starke Leibgarde seines Onkels, des Herzogs von Södermanland Leibtrabanten Corps, erwähnt werden. Nachdem Carl König geworden war, scheint nur des Königs Leibtrabanten Corps behalten worden zu sein, obwohl keine Details über die Geschichte oder Organisation des Letzteren gefunden worden sind. (Sveriges Krig, vol. 1, pp.165-166)

Der Adelsfaneregementet war das älteste von allen vorhandenen Einheiten in der schwedischen Armee. Man konnte seine Herkunft bis zur Ritterzeit zurück verfolgen. Es wurde Ende des 17. Jahrhunderts indelt, und hatte eine Nummern Stärke von 395 Männern in sechs Kompanien (Schwadron). Jedoch waren diese Nummer alle frei. Die Einheit hatte keine Mannschaften oder Unteroffiziere sondern nutzte die indelta Offiziers Posten um pensionierte oder überzählige Offiziere zu unterstützen. Diese Einheit diente also als eine Art Ruhestandsfon. Die Offiziere der Einheit wurden 1808 und 1809 mobilisiert, um die lantvärn zu führen. (Samuelsson, p.105, Sveriges Krig, vol. 1, pp.129-130)

Die Insel Saint Barhélemy in der Karibik hatte ein Diminutiv värvad Garnison und eine kleine militärische Stärke von ungefähr 200 Mann. (Sveriges Krig, vol. 1, Anhang 9c)

Traditionell waren die Bürger Stockholms verpflichtet, Wach- und Garnisonaufgaben in der Kriegszeit durchzufühern. Sie dienten im „Stockholms stads borgerskaps kavalericorps“ und im „Stockholms stads borgerskaps infantericorps“. Am 7. Mai 1808 wurden sie zum ersten Mal nach 18 Jahren mobilisiert. Der größte Teil der regulären mit der Bewachung Stockholms beauftragten Infanterie und Kavallerieverbände, wurden Anfang Mai 1808 für den Felddienst aktiviert. Sie dienten in der Hauptstadt bis zum 28. September 1809. Zwei Wochen nachdem der Friedensvertrag mit Russland unterzeichnet wurde. Noch einmal wurde das Korps 1814 für ein paar Wochen aktiviert. Das war der letzte Dienst während der napoleonischen Kriege. Jeder Bürger Stockholms war bis zu einem Alter von 55 Jahren verpflichtet in einem dieser Bürger Corps zu dienen. Für Uniformen und Waffen mussten sie selbst zahlen. Das Kavallerie Corps war vier Schwadron stark und hatte eine durchschnittliche Stärke von ungefähr 275 Mann. Das Infanterie Corps hatte nicht weniger als fünf Bataillone: Stads, Norra första, Norra Andra, Södra första und Södra Andra. Sie hatten jeder vier Kompanien außer das Södra Andra, welches nur drei hatte. Die Infanterie hatte zusammen eine Stärke von 1.500 bis 1.600 Männern.

Es gab große Unterschiede im sozialen Status zwischen den verschiedenen Einheiten. In der  Kavallerie waren die reichsten und wichtigsten Männer der Stadt vertreten. Die Bürger und der Mittelstand gehörten zu den nördlichen Bataillonen und in den südlichen Bataillonen waren die niederen Bürger vertreten. Die Einheiten der Bürger bildeten eine getrennte Brigade mit dem Bürgermeister Stockholms als Brigadegeneral. (Sveriges Krig, vol. 1 pp.168-169, Wennerström, pp.109-134)

Am 30. April 1806 war die Geburt des Vorgängers zum schwedischen lantvärn von 1808. An diesem Tag wurde befohlen, in Pommern eine lantvärn erheben. Bekannt als der Kongliga Pommerska lantvärnet sollten sich alle unverheirateten und kräftigen Männer im Alter von 19 bis 26 Jahren dieser Stärke anschließen. Wie bei der lantvärn von 1808 in Schweden, waren die Befreiungen sehr großzügig. Der Pommerische lantvärn sollte aus sechs Bataillonen, jedes mit 600 Männern in vier Kompanien, organisiert werden. Am 22. Mai des selben Jahres waren die sechs Bataillone, genannt Stralsund, Greifswald, Wolgast, Barth, Bergen und Gartz mit 3.557 Männern einsatzbereit. Der Pommerische lantvärn diente bis 1807, als Schweden die Provinz aufgab.

An einer Stelle der kurzen Geschichte der Pommerischen lantvärn, wurde ein Corps in zwei große Teile aufgespaltet. Eines nannte sich dann Pommerska lantvärnet und das andere wurde als Stralsunds borgarskap bekannt. Warum diese Reform gemacht wurde oder die Details dazu sind nicht bekannt. Der Pommerische lantvärn scheint 1811 in Form eines lantstorm neugeboren worden zu sein. Er dauerte wahrscheinlich bis 1814 oder 1815 und es ist zweifelhaft ob dieser lantstorm irgendwelche aktiven Aufgaben versah. (Björlin 1882, pp.116-117, 230; Lehfeldt, Seiten 96 und 100)

Während des Krieges von 1808 - 1809 wurden mehrere freiwillige Einheiten, fast alle in Finnland, erhoben. Sie hatten alle etwa die gleichen Aufgaben zu erfüllen wie die schwedische lantvär. Über diese Einheiten ist sehr wenig bekannt.

Zwei freiwillige Einheiten wurden in Schweden, beide in Dalarna, erhoben. Eines war das Dalfriskyttekåren welches vom Frühjahr 1808 bis zum Ende des Krieges diente. Die ursprüngliche Stärke von 300 Mann dezimierte sich bis auf 100 Mann. Die Einheit wurde während des größten Teil des Krieges dem Dalregementet zugefügt. Die andere Einheit waren die friskyttar, ungefähr 70 Mann stark. Es wurde im Kirchspiel Särna erhoben und war so als Särna friskyttar bekannt. Sie dienten als Grenzbewachung vom Sommer 1808 bis April 1809. (Philström, pp.207-225 und 228)

Die Inseln Åland, gelegen in der Ostsee zwischen Schweden und Finnland, gehörte verwaltungsmäßig zu den Letzteren und war daher vom lantvärn freigestellt. Jedoch war Åland ein strategisch wichtiger Punkt für die amphibischen Angriffe der schwedischen Armee gegen das finnische Festland während des Jahres 1808. Aus dem Grunde musste dort auch eine lantvär als auch ein lantstorm erhoben werden. Das erste wurde gegen Ende Mai 1808, das Letztere im August 1808 mobilisiert. Der lantvärn war ein Bataillon stark, der lantstorm drei. Beide, lantvärn als auch lantstorm wurden hauptsächlich für Wachaufgaben und zum verrichten von Arbeiten eingesetzt. Zusammen waren die zwei Korps ungefähr 3.000 Mann stark, obwohl viele der Männer die Erlaubnis hatten zu kommen wenn sie Zeit hatten. Die Organisation fiel auseinander, als der Russe Åland Mitte Mai 1809 besetzte. (Sveriges Krig, vol. 5, Seiten 6 und 13, Anhänge 2, 7 und 8a, vol. 8, p.312, Anhänge 19-20)

In diesem Krieg kann man auch eine verwirrende Zahl von kleinen freiwilligen Einheiten in Finnland beobachten. Hier sollen nur die wichtigsten, bekanntesten  und im aktiven Dienst stehenden Einheiten erwähnt werden. Da wären z.B.: „Gyllenbögells fribataljon“ (Gyllenbögels freies Bataillon; vier Kompanien), Skarpskyttebataljonen (Scharfschützen Bataillon; zwei, später drei Kompanien), Malaks lantvärnsbataljon (Malaks Landwehr Bataillon; zwei Kompanien), Närpes lantvärnsbatalajon (Närpes Landwehr Bataillon; zwei Kompanien), Sahlsteins frivillga kompani (Sahlsteins freiwillige Kompanie) und Heintzi frivilliga kompani (Heintzi freiwillige Kompanie). Die meisten dieser Einheiten wurden im Frühjahr oder Sommer 1808 erhoben und wurden im Herbst oder Winter desselben Jahres entlassen. Sie hatten einen unwesentlichen Kampfwert und dienten als Garnisonen und Kommunikationslinie zwischen den Truppen. Viele der Männer in diesen Einheiten wurden in die regulären Einheiten der finnischen Armee eingegliedert, als ihre alten Einheiten entlassen wurden. Es ist nicht klar, wie viele Finnen in den einzelnen Truppen gedient haben. Insgesamt werden es aber mindestens 1.500 Männer gewesen sein.

Es gab auch das so genannte Garnisonsbataljonen (Garnisonbataillon) in Uleåborg das Hauptdepot der finnischen Armee, bis es im Herbst 1808 evakuiert wurde. Es war aus Genesenden der regulären finnischen Armeee zusammengesetzt. (Hornborg, pp.218-224, Sveriges Krig, vol. 3-9 passim.)

Wie oben erwähnt, wurden zwei värvade Grenzkompanien aus den Ende 1809 nicht nach Finnland zurück gekehrten Männern gebildet. Diese wurden Norra finska Grenzkompanie und Södra finska Grenzkompanie. Verwaltungsmäßig gehörten sie zu Västerbottens b.z.w. zu Uplands Regiment. Die genaue offizielle Stärke ist unsicher, aber vor 1811 zählten beide 132 Mannschaften und Unteroffiziere sowie einige Offiziere und NCOs. Das war vermutlich auch die Nummern Stärke. (Bergstöm, pp.296-297, Bergenstråhle 1917, p.516)

Die Verteidigung der Insel von Gotland war schon immer ein Problem in der schwedischen Strategie gewesen. Einerseits lag sie von Schweden so weit weg, dass es schwierig war sie zu verteidigen. Andersrum war sie auch so groß, dass sie es wert war zu verteidigen. Gotland unterstützte keine regulären Armeeeinheiten bei Ausbruch der napoleonischen Kriege. Als die lantvärn 1808 erhoben wurde erboten sich die Leute von Gotland freiwillig, statt eines, zwei Bataillone von lantvär zu unterstützen. Auf Grund dieser Begeisterung wurde entschieden, dass die Leute von Gotland die Insel selbst schützen sollten. So wurde im Dezember 1810 die Kungliga Gotlands National Beväring  geschaffen. Künftig musste jeder Mann Gotlands zwischen dem 15. und 60. Lebensjahr, bei der Verteidigung Gotlands dabei sein. Offiziere wurden von den Männern gewählt, die Krone lieferte die Waffen. Die Ausbildung war minimal und den Männern konnte nicht befohlen werden, außerhalb der Insel zu kämpfen. Die Organisation war ziemlich kompliziert. Die Bürger von Visby, der einzigen Stadt auf der Insel, unterstützten drei Artillerie Kompanien (zwei Feldartillerie, eine Depot Artillerie) mit je 90 Männern. Alle anderen Männer auf der Insel zwischen 15 und 30 Jahren gehörten zu 16 Kompanien Jäger; diejenigen zwischen 30 und 45 Jahren alt gehörten zu 20 Kompanien Infanterie und diejenigen zwischen 45 und 50 Jahren gehörten zu 7, mit Pike bewaffneten Reserve Kompanien. Alle Kompanien waren ca. 150 Mann stark. Die Männer zwischen 50 und 60 Jahren sollten manuelle Arbeit durchführen. Die Kraft der ganzen Kungliga Gotlands National Beväring betrug ungefähr 7.500 Männer, einschließlich der ältesten Kategorie und der Artillerie. Das Korps versah nie einen Dienst während der napoleonischen Kriege. (Mankell 1866, pp.383-384)

Als die Franzosen im Frühjahr 1813 Pommern aufgaben, wurden die zurückkehrenden Schweden als Befreier bejubelt. Die Jugend Pommers drängte auf die gleiche Weise gegen Napoleon zu kämpfen, wie es die Jugend Preußens zur gleichen Zeit tat. Es wurde entschieden, diesen jungen Freiwilligen ihre eigenen Einheiten zu geben. So wurde das Kavallerie Korps der Königlichen schwedischen Pommerischen Legion (am 13. April 1813; Kongl. Svenska Pommerska Legionens Cavallerie Corps) und das Infanterie Korps der Königlichen schwedischen Pommerischen Legion (am 25. April 1813; Kongl. Svenska Pommerska Legionens Infanterie Corps) gebildet. Sehr schnell merkte man, dass die ursprüngliche Begeisterung nicht anhielt und so hatten diese zwei Einheiten nur eine Schwadron beziehungsweise eine Kompanie erreicht. Beide Einheiten, die Kavallerie ungefähr 50 bis 60 Männer stark und die Infanterie ungefähr 90 bis 100 Männer stark, dienten im schwedischen Korps überall in der Kampagne gegen Frankreich 1813 und 1814. Sie wurden im Juni 1814 entlassen. (Schreiber, pp.89-121)

Am 19. Mai 1813 wurden die Männer des allmänna beväring von Halland, welches keine reguläre Einheit unterstützte, als Kader für das neu formierte bevärings Bataillon unter Führung von regulären Armeeoffizieren übernommen. Die neu geschaffene Einheit hieß nun Hallands Infanterie Bataillon und nahm 1814 an der Kampagne in Norwegen teil. (Mankell 1866, p.386)

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Quellen

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